Im Dienst der Innovation

Es war ein aufsehenerregendes Experiment. 500 Meilen von Stanford im Silicon Valley bis nach Las Vegas ließ der Automobilhersteller Audi einen A7 Sportback pilotiert fahren. DasAuto, von seinen Entwicklern "Jack" genannt, führte auf Autobahnen Spurwechsel und Überholvorgänge selbstständig durch. Darüber hinaus beschleunigte und bremste "Jack", der von Journalisten und einem Testfahrer begleitet wurde, selbstständig. Das Ergebnis: "Jack" setzte seine Fahrgäste wohlbehalten im Spielerparadies ab. Dass "Jack" überhaupt auf den Highway durfte, hatte er auch den Experten der TÜV SÜDAuto Service GmbH zu verdanken. Diese prüfen das Sicherheitskonzept der Versuchsträger auf Herz und Nieren und tragen dazu bei, dass "Jack" und seine Kollegen nicht zum Kreiseln auf der Testrunde verdammt sind, sondern auf öffentlichen Straßen erprobt werden können." "Unser Fokus liegt auf dem Thema Sicherheit", sagt Alexander Kraus, Leiter der Business Unit Automotive bei der TÜV SÜD Auto Service GmbH. Auch in Deutschland ist das Unternehmen involviert, wenn es um Autonomes Fahren geht. Aber auch viele andere Entwicklungen in der Fahrzeugelektronik begleitet die TÜV SÜD Tochter im Auftrag von Automobilherstellern und Zulieferern. Die Entwicklungsbegleitung in der Fahrzeugelektronik ist eines von mehreren Feldern, in den der TÜV SÜD AutoService sein Ingenieurs-Know-how einbringt. Das Dienstleistungsangebot umfasst unter anderem Homologationen/Typgenehmigungen, aber auch unabhängige Abgasmessungen in hochtechnisierten Prüflaboren. "Wir sind global aufgestellt", sagt Alexander Kraus. Das Unternehmen ist an fast allen Hot Spots der Automotive-Branche aktiv - in Europa, Japan, China, Korea und Brasilien. Kunden sind Pkw-, Nutzfahrzeug- und Landmaschinenindustrie sowie Systemzulieferer und Komponentenhersteller. Die Entwicklungsbegleitung von TÜV SÜD bei der Elektronik umfasst nicht nur so spektakuläre Projekte wie "Jacks" Fahrt durch Kalifornien und Nevada. Genauso wichtig für die Fahrzeughersteller ist die Expertise in allen Bereichen der Fahrzeugsicherheit. Dazu zählen Analysen und Tests von aktiven Sicherheitssystemen, die Unfälle verhindern und Menschenleben retten. Auch die Sicherheit von elektronischen Antrieben und Hybridantrieben steht auf der Aufgabenliste der TÜV SÜD Ingenieure. Weniger spektakulär, aber genauso wichtig wie die Entwicklungsbegleitung in der Elektronik ist die Homologation/Typgenehmigung von Fahrzeugen. TÜV SÜD Auto Service prüft, ob die Regeln für die Zulassung auf den jeweiligen Märkten eingehalten werden. Auch hier ist die Sicherheit ein wichtiges Kriterium, ebenso wie die Einhaltung der Umweltstandards. Internationalität ist in diesem Geschäft Trumpf. Schließlich geht es auch darum, dass in Fernost gebaute Fahrzeuge für den europäischen Markt homologiert werden - und umgekehrt. "Wir betreuen aber auch chinesische Kunden, die ihr Fahrzeug in Brasilien auf den Markt bringen", beschreibt Kraus die globale Bandbreite des Geschäftes. Partner für die Automobilindustrie ist TÜV SÜD Auto Service auch bei den Abgasmessungen. Bekanntlich hat die EU die Fahrzeugproduzenten vor eine erhebliche Herausforderung gestellt. Bis 2021 dürfen die Pkw der Hersteller durchschnittlich nicht mehr als 95g CO2 pro Kilometer emittieren. Verfehlt ein Hersteller dieses Ziel, werden Strafgebühren für jedes verkaufte Fahrzeug fällig. Vor allem für die Hersteller von Premiumfahrzeugen ist das Emissionsziel eine harte Nuss. Zwar mögen Laien die sechs Jahre bis 2021 für eine lange Zeit halten - die Ingenieure der OEM und der Zulieferer wissen jedoch, dass nach Entwicklungsmaßstäben 2021 praktisch schon übermorgen beginnt. TÜV SÜD Auto Service betreibt in Pfungstadt, Heimsheim im Kreis Pforzheim und im tschechischen Prag drei akkreditierte Abgaslabore mit Rollenprüfständen. Angeboten werden dort Abgasund Kraftstoffverbrauchsmessungen nach internationalen Vorschriften. Doch auch Benchmarks, Komponententests, Serienüberwachungen und Erstellen von Fahrzyklen nach Herstellervorgaben führen die TÜV SÜD Experten dort aus. Neben den Automobilherstellern testen beispielsweise auch Ölfirmen auf den Prüfständen - für sie geht es darum, die Auswirkungen ihrer Produkte auf den Verbrauch und damit die Abgasemission nachzuweisen. Besonders spannend:Auch Fahrzeuge mit Hybridtechnologie stellen ihren genügsamen Verbrauch an den TÜV SÜD-Prüfständen unter Beweis. Wer weiß: Vielleicht spulen schon bald Jacks Nachfolger ihr Testpensum beim TÜV SÜD ab.

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