Duisburg. Der Bundesverband der Deutschen Binnenschifffahrt (BDB) beklagt, dass die Bundesregierung im Bericht über die Entwicklung und Zukunftsperspektiven der maritimen Wirtschaft in Deutschland wichtige Themen ausklammert. Zwar begrüßt der Verband, dass der Bund laut dem Bericht Engpässe bei seewärtigen Zufahrten, Binnenwasserstraßen und landseitigen Anbindungen deutscher See- und Binnenhäfen vordringlich beseitigen will, es fehle aber an konkreten Umsetzungsplänen. So sei in dem Bericht nicht erwähnt, welche Binnenwasserstraßen in den Genuss dieses Infrastrukturausbaus kommen sollen.
Zudem kritisiert der BDB, dass die Verfasser des Berichts nicht auf den Binnenwasserstraßenschluss an den JadeWeserPort eingingen. Auf diesen Anschluss zu verzichten, sei eine große infrastrukturelle Fehlentscheidung gewesen, heißt es in einer Mitteilung des Verbandes. Der Verband schlägt vor, sich an Nachbarländern ein Beispiel zu nehmen: In Belgien oder in den Niederlanden sei eine solche Entscheidung undenkbar gewesen. Dort betrage der Verkehrsträgeranteil der Binnenschifffahrt (Modal Split) im Seehafenhinterlandverkehr zwischen 30 und 40 Prozent.
In Deutschland solle stattdessen ein Forschungsvorhaben die Lösung sein, das vorsehe, Binnenschiffe für die Seefahrt umzubauen, sodass Binnenschiffer vom Hafen über das Meer in die Weser gelangen können. Der BDB zweifelt die Betriebswirtschaftlichkeit dieser Schiffe an. (ks)