München. In einem Pilotprojekt wollen der Freistaat Bayern und der Technologiekonzern Siemens zusammen mit der bayerischen Zentralstelle für Verkehrsmanagement die Lkw-Parkplatzsituation verbessern. Ein intelligentes Sensorsystem soll den Fahrern helfen, einen freien Parkplatz zu finden. Seit Mai ist das Lkw-Parkleitsystem auf der Autobahn 9 zwischen Nürnberg und München an den ersten 14 der insgesamt 21 Rastanlagen mit knapp 600 Stellplätzen installiert.
Das System, so verspricht es Siemens, bringe Informationen über freie Stellplätze auf Rastanlagen und Autohöfen in die Fahrerkabine: Die in den Ein-und Ausfahrtsbereichen neben der Fahrbahn montierten Laserscanner messen Höhe und Breite der Fahrzeuge. Zusätzliche Bodensensoren in der Asphaltdecke ermitteln Geschwindigkeit, Länge und Fahrtrichtung. Die Kombination beider Messeinrichtungen ermöglicht laut Siemens eine präzise Zählung und Klassifizierung der Fahrzeuge. Eine Steuerungssoftware übermittelt dann die Belegungsdaten über Siemens-Streckenstationen kontinuierlich an die Verkehrs- und Betriebszentrale der Autobahndirektion in Nürnberg.
Die aktuelle Stellplatzbelegung soll für Lkw-Fahrer über kostenfreie Apps und das Verkehrsinformationsportal www.bayerninfo.de abrufbar sein. Eine digitale Karte zeigt dort den Lkw-Fahrern die Parkplätze an den Rastanlagen an. In der Übersichtsmaske sind die Namen der Rastplätze farbig gekennzeichnet: rot steht für „belegt“, grün für „frei“. Wer keinen Zugang zum Internet hat, soll an Raststätten Hilfe finden. Dort geben Informationssäulen den Fahrern einen Überblick über die Parkplatzsituation.
Der Schwerlastverkehr wachse rasant und bis heute fehlen laut einer Studie knapp 11.00 Lkw-Parkplätze an deutschen Autobahnen, heißt es von Siemens. „Das intelligente Sensorsystem hilft, bestehende Parkplätze an Raststätten effizienter zu nutzen“, sagt Siemens-Projektleiter Franz Pelzer. Mit der neuen Technologie könnten Lkw-Fahrer ihre Ruhezeiten besser planen, gleichzeitig steige die Sicherheit für alle Verkehrsteilnehmer. (ks)