Karlsruhe. Die Bahnstrecke zwischen Rastatt und Baden-Baden bleibt mindestens bis zum 26. August gesperrt. Das teilte die Deutsche Bahn mit. Von der Sperrung betroffen seien Züge, die zwischen der Schweiz und West- sowie Norddeutschland fahren. Auf der etwa 20 Kilometer langen Strecke Rastatt-Baden-Baden sei ein Notverkehr mit Bussen eingerichtet worden. Reisende auf diesem Streckenabschnitt müssten allerdings mit Verzögerungen von mindestens einer Stunde rechnen.
Grund für die Probleme sei eine technische Störung, die mit Bauarbeiten am Rastatter Tunnel zu tun habe. Als Folge davon hätten sich Gleise abgesenkt. Der Tunnel Rastatt läuft nach Angaben der Deutschen Bahn unter dem gesamten Stadtgebiet. Ab 2022 sollen Züge durch den Tunnel fahren und so Anwohner vom Lärm vorbeifahrender Züge entlastet werden.
Eisenbahnverband kritisiert verstopfte Ausweichstrecken
Von der Streckenunterbrechung betroffen sei auch der Schienengüterverkehr. Dieser Stillstand für den mitteleuropäischen Nord-Süd-Schienengüterverkehr, sei der „traurige Höhepunkt eines Missmanagements“ von Politik und Deutscher Bahn, kommentierte der Verband Netzwerk Europäischer Eisenbahnen (NEE).
Eine Havarie an einer Baustelle auf einer Hauptstrecke wie in Rastatt könne vorkommen. Problematisch sei jedoch die gleichzeitige baubedingte Sperrung aller leistungsfähigen Strecken, die umgeleitete Verkehre in einer solchen Situation aufnehmen könnten. Notausgänge dürften ja auch nicht abgeschlossen oder zugestellt werden, sagte NEE-Vorstandsmitglied Michail Stahlhut.
DB-Infrastrukturvorstand Ronald Pofalla müsse für ein funktionierendes Krisenmanagement für die industriewichtigen Güterverkehre sorgen, so der Verband weiter. Laut NEE bedürfe das Baustellenmanagement der DB Netz einer dringenden Revision. (dpa/jt)