Berlin. Die Bahnindustrie in Deutschland hat 2016 an Umsatz verloren und Arbeitsplätze gestrichen. Auch der Auftragseingang verringerte sich deutlich. „Zufrieden sind wir damit nicht“, sagte der Präsident ihres Verbands, Volker Schenk, am Donnerstag in Berlin.
Der Umsatz der Branche summierte sich auf 11,8 Milliarden Euro nach 12,3 Milliarden Euro im Jahr zuvor. Drei Viertel davon kamen aus Bestellungen für Schienenfahrzeuge und ihre Komponenten. Der Wert der Auftragseingänge brach nach einem Rekord 2015 um 23 Prozent auf 11,5 Milliarden Euro ein. Die Bahntechnikhersteller bauten in ihren Betrieben unterm Strich 1500 Stellen ab, die Zahl der Beschäftigten sank um 3 Prozent auf 50.500.
Keine Großaufträge und schlechte Rahmenbedingungen
Für die schwächere Nachfrage seien zum Teil die üblichen Schwankungen in dem langfristigen Projektgeschäft verantwortlich, sagte Schenk. „Ein Großauftrag kann für einen hohen Ausschlag nach oben sorgen. So war es 2015.“ Es hätten sich im vergangenen Jahr aber auch die Rahmenbedingungen verschlechtert. „Es gibt eine weltweit zunehmende Tendenz zum Protektionismus“, stellte der Präsident fest. Dazu gehörten eingeschränkte Joint Ventures, intransparente Vergabemärkte und staatliche Exportfinanzierungen.
Im Verband der Bahnindustrie in Deutschland (VDB) sind rund 180 Hersteller von Fahrzeugen und Gleisanlagen organisiert. (dpa)