Wilhelmshaven. Der für das Wachstum des JadeWeserPorts wichtige Bahnausbau nach Wilhelmshaven geht von diesem Mittwoch an in eine nächste Etappe. Zwischen Varel und Sande beginnt die aufwendige Sanierung der Gleise für schwere Güterzüge, teilte die Deutsche Bahn mit. Ein besonderes Augenmerk liegt dabei auf dem Schutz der Anlieger, wozu insgesamt 870 Meter Lärmschutzwände errichtet sowie spezielle Schwellen zum Erschütterungsschutz verlegt werden.
Erste Arbeiten an der Strecke Oldenburg-Wilhelmshaven starteten 2003, bis 2022 sollen der zweigleisige Ausbau und die Elektrifizierung fertig sein. Als vorletzte Etappe vor der Installation des Fahrdrahts beginnt im Herbst der Bau der Umfahrung des Ortes Sande. Die Baukosten für die Modernisierung der 56 Kilometer langen Verbindung belaufen sich auf 870 Millionen Euro. Mit dem Ausbau kann die Strecke mit Tempo 120 statt 100 befahren werden. Die Achslast wird von 22,5 auf 23,5 Tonnen erhöht, was schwerere Güterzüge ermöglicht.
Besonders aufwendig und teuer ist die Modernisierung der Bahnstrecke wegen des weichen Untergrunds, auf dem die Schienen zur Küste verlegt sind. Bei den nun beginnenden Arbeiten zwischen Varel und Sande wird daher zunächst der Untergrund mit einem Spezialverfahren ertüchtigt, um anschließend neuen Schotter und neue Gleise aufzutragen. Außerdem werden Bahnübergänge und Signalanlagen modernisiert und bereits die Masten für die folgende Elektrifizierung ins Erdreich gerammt.
Unterdessen nimmt der JadeWeserPort langsam Fahrt auf. 2016 konnte das Eurogate-Terminal seinen Containerumschlag um knapp 13 Prozent auf 481 720 Standardcontainer (TEU) steigern. Das Hafenterminal blieb damit aber auch im vierten Jahr nach der Eröffnung noch weit entfernt von seiner angedachten Jahres-Auslastung (2,7 Millionen TEU). Allerdings werden ab April weitere Container-Reedereien regelmäßig den Tiefwasserhafen anlaufen. Niedersachsens Wirtschaftsminister Olaf Lies (SPD) erwartet, dass sich der Containerumschlag 2018 in Richtung eine Millionen TEU entwickeln wird. (dpa)