Berlin. Die Deutsche Bahn setzt angesichts einer anhaltend positiven Geschäftsentwicklung weiter auf einen baldigen Börsengang. Der Konzern erwarte, dass der Bund als Gesellschafter noch in diesem Jahr die Weichen stelle, damit im ersten Halbjahr 2008 erste Anteile am Kapitalmarkt platziert werden könnten, sagte Bahnchef Hartmut Mehdorn in Berlin. Zunächst könnten 25 oder 30 Prozent privatisiert werden. Die Bahn gehe davon aus, dass von dem Erlös 2eine Scheibe2 bei ihr bleiben werde, um ihre finanzielle Situation für künftige Investitionen zu stärken. Befürchtungen, es könnten Finanzinvestorern als „Heuschrecken“ einsteigen, wies Mehdorn als Angstmacherei zurück. Der Bund behalte in jedem Fall die Mehrheit der Anteile in der Hand. In den ersten fünf Monaten 2007 habe sich der Aufwärtstrend des vergangenen Jahres fortgesetzt. Das wirtschaftliche Ergebnis und die Verkehrsleistung lägen über den Vergleichswerten, sagte Mehdorn, ohne nähere Angaben zu machen. „Es gibt keinen Knick.“ Für 2006 hatte der Konzern unter dem Strich einen Rekordgewinn von knapp 1,7 Milliarden Euro ausgewiesen. Um Fahrgäste zu gewinnen, soll das ICE-Netz auch auf Strecken in Nachbarländer weiter ausgebaut werden. Dabei gehe es darum, schneller als das Auto zu sein, wofür statt Tempo 300 oft auch 230 Kilometer pro Stunde reichten. „Wir sind keine Hochgeschwindigkeits-Freaks“, sagte Mehdorn. Von Dezember an soll es ein Angebot geben, beim Kauf einer Fahrkarte zugleich einen Parkplatz am Bahnhof zu reservieren, sagte Personenverkehrs-Chef Karl-Friedrich Rausch. Noch in diesem Jahr will die Bahn eine Ausschreibung vorbereiten, um Nachfolger für derzeitige Intercity-Züge anzuschaffen. (dpa/sv)
Bahn will schnell an die Börse – kein Heuschreckenalarm
Bahnchef Hartmut zieht es möglichst schnell aufs Börsenparkett. Gute Zahlen sollen ihm dabei helfen