Emmerich. Der milliardenschwere Ausbau der Güterzugstrecke vom Ruhrgebiet Richtung niederländischer Nordseehäfen soll nach langer Diskussion im kommenden Jahr beginnen. Wenn die Deutsche Bahn für den ersten Abschnitt in Oberhausen wie erwartet 2015 Baurecht durch das Eisenbahnbundesamt bekomme, dann könne die erste Baumaßnahme an der Strecke im nächsten Jahr starten, sagte Projektleiter Stefan Ventzke am Mittwoch. Schon jetzt liefen auf der 73 Kilometer langen Strecke zwischen Emmerich und Oberhausen Vorarbeiten.
1,5 Milliarden Euro Baukosten
Die Ausbaustrecke von Oberhausen nach Emmerich gehört zu den großen Infrastrukturprojekten des Landes Nordrhein-Westfalen. Im Anschluss an die niederländische Güterzugstrecke Betuwe-Linie stellt sie die Verbindung zwischen den niederländischen Nordseehäfen und dem westlichen Ruhrgebiet her. Durch den Ausbau auf deutscher Seite soll die Kapazität der Strecke erhöht werden. Die Baukosten liegen bei rund 1,5 Milliarden Euro.
Die Offenlage der Unterlagen aller zwölf Planfeststellungsverfahren sei abgeschlossen, teilte die Bahn im Rahmen einer Streckenbereisung mit. „Wir stellen uns langsam auf die Bauphase ein“, sagte Ventzke.
Problemthema Lärmschutz
Bei dem umstrittenen Thema Lärmschutz habe die Bahn den Kommunen Abstimmung bei der Gestaltung zugesagt. Bei städtebaulich aufwendigen Konzepten müssten sich die Kommunen auf eine finanzielle Beteiligung einstellen. In den Anlieger-Kommunen hatte es Befürchtungen gegeben, dass Ortschaften durch meterhohe Betonwände zerschnitten werden. (dpa)