Wiesbaden. Die Preise im Schienengüterverkehr sind im ersten Quartal 2013 deutlich stärker gestiegen als im Straßengüterverkehr. Während die Eisenbahnen ihre Frachtraten gegenüber dem vierten Quartal 2012 um 2,11 Prozent angehoben haben, hat sich im gleichen Zeitraum der Frachtraum auf der Straße nur um 0,18 Prozent verteuert. Das geht aus Zahlen hervor, die das Statistische Bundesamt (Destatis) veröffentlicht hat.
Demnach ist der Index im Schienengüterverkehr von 116,1 Punkte (viertes Quartal) auf 118,6 Punkte (erstes Quartal 2013) geklettert. Im gleichen Zeitraum ist der Index für die Güterbeförderung im Straßenverkehr von 109,4 Punkte auf 109,6 Punkte nach oben gegangen. Leichte Rückgänge waren bei den Preisindices für See- und Küstenschifffahrt (- 0,67 Prozent) und Luftfracht (- 1,07 Prozent) zu verzeichnen.
Bahn verliert an Wettbewerbsfähigkeit
Ein solch hoher Anstieg im Schienengüterverkehr ist aber gerade im ersten Quartal eines Jahres nicht ungewöhnlich, da die Bahnen immer mit dem Fahrplanwechsel zum Jahresende die Preise mit ihren Kunden neu verhandeln. Aber auch im Jahresvergleich wird deutlich, dass die Preise bei den Bahnen stärker angestiegen sind. Im Vergleich zum ersten Quartal 2012 sind die Frachtraten auf der Schiene um 3,0 Prozent geklettert, auf der Straße hingegen nur um 1,3 Prozent. Die Kritik von Speditionen und Verladern, dass die Schiene hinsichtlich der Preise zunehmend an Wettbewerbsfähigkeit gegenüber dem LKW verliert, scheint demnach gerechtfertigt.
Auch der VerkehrsRundschau-Index hatte im ersten Quartal 2013 einen Anstieg der Frachtraten gegenüber dem Vorquartal festgestellt. Demnach waren die Preise im Straßengüterverkehr um 0,69 Prozent gegenüber dem Vorquartal gestiegen. Der demgegenüber etwas geringere Anstieg des Destatis-Index (+ 0,18 Prozent) lässt sich damit erklären, dass bei Destatis ausschließlich langfristige Verträge berücksichtigt werden und somit keine so starken Preisschwankungen zu beobachten sind. (cd)