Berlin. Die Deutsche Bahn hat Krankheitsangaben von mehr Mitarbeitern unzulässig erfasst als bisher aus ihrer Datenaffäre bekannt. Außer bei der Sicherheitstochter habe es bei drei weiteren Gesellschaften teils seit den 90er Jahren "Unregelmäßigkeiten" gegeben, teilte der bundeseigene Konzern am Donnerstag mit. Damit wurden Informationen der "Süddeutschen Zeitung" (Freitag) bestätigt. Nach Angaben eines Bahnsprechers waren 163 von 24.300 Beschäftigten bei DB Schenker Rail, DB Zeitarbeit und DB Fahrweg Dienste betroffen. In Ausnahmefällen seien Diagnosen in Personalakten abgelegt worden. Als Konsequenz daraus werden konzernweit sämtliche Personalakten überprüft und "versehentlich erhobene" Krankheitsdaten geschwärzt, wie die Bahn mitteilte. Dies soll voraussichtlich bis Ende März erledigt sein. Im August 2009 hatte die Bahn bekanntgemacht, dass bei der Tochter DB Sicherheit, die für Schutz- und Sicherheitsdienste zuständig ist, unzulässige Listen über Krankheiten entdeckt wurden. Über den Skandal um massenhafte Kontrollen von Mitarbeiterdaten und E-Mails war der langjährige Bahnchef Hartmut Mehdorn gestürzt. (dpa)
Bahn erfasste mehr Mitarbeiter-Krankheitsdaten
Bei drei weiteren Gesellschaften der DB sollen Krankheitsangaben von Mitarbeitern gespeichert worden sein / Umstrittene Daten sollen bis Ende März geschwärzt werden