Berlin. Die Deutsche Bahn plant offenbar einen massiven Abbau von Arbeitsplätzen. Wie verschiedene Medien, darunter die Westdeutsche Allgemeine Zeitung (WAZ) berichten, sollen allein bei DB Schenker Rail bis zu 5000 Arbeitsplätze bedroht sein – fast ein Drittel der Belegschaft. Ferner denke das Unternehmen darüber nach, 500 Verladerstellen aufzugeben. Das hätte den Verlust von rund 500 Kunden zur Folge. Die Bahn wollte die Angaben laut WAZ bisher nicht kommentieren. Es handle sich um „Gedankenspiele auf Arbeitsebene“, die nicht mit dem Vorstand abgestimmt seien. Das Unternehmen war dazu am Freitag zunächst nicht zu erreichen.
Die Deutsche Bahn kämpft seit einiger Zeit mit massiven Gewinneinbrüchen. Allein DB Schenker Rail fuhr im ersten Halbjahr 2015 einen Verlustg von 74 Millionen Euro ein. Die Bahn hatte im vergangenen Jahr im Schienengüterverkehr rote Zahlen geschrieben, Schenker Rail gilt im Konzern als Sorgenkind. Konzernchef Rüdiger Grube hatte einen tiefgreifenden Konzernumbau angekündigt und will die Pläne dazu im Dezember vorlegen. DB Schenker Rail hat 31.000 Beschäftigte.
Die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) fürchtet deshalb einen drastischen Arbeitsplatzabau bei der Bahn-Gütersparte DB Schenker Rail. EVG-Chef Alexander Kirchner sprach am Freitag von einer verkehrspolitischen Bankrotterklärung. „Hier geht es um Existenzen, um Menschen, die sich für die DB AG aufgerieben haben.“ (sno/dpa/ag)