Berlin. Das Bundesamt für Güterverkehr (BAG) hat im Auftrag des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS) die möglichen Auswirkungen der Kabotagefreigabe für Bulgarien und Rumänien zum 1. Januar 2012 auf den deutschen Güterkraftverkehrsmarkt untersucht. Nach den Ergebnissen der Untersuchung erwartet die weit überwiegende Mehrheit der befragten Unternehmen infolge der Freigabe der Kabotage für Rumänien und Bulgarien keine wesentlichen negativen Auswirkungen auf den deutschen Güterkraftverkehrsmarkt und das herrschende Preisniveau.
Gegen eine deutliche Zunahme der Kabotagebeförderungen bulgarischer und rumänischer Unternehmen in Deutschland spricht unter anderem die Einschränkung der Kabotagefreiheit durch die sogenannte Zeitweiligkeit der Kabotage. Diese Regelung erschwert einerseits eine ununterbrochene Nutzung der Kabotagemöglichkeiten, andererseits stellt sie eine Schutzfunktion für das deutsche Güterkraftverkehrsgewerbe dar.
Kabotage wird weiter zunehmen
Da namhafte in Bulgarien beziehungsweise in Rumänien niedergelassene Unternehmen bereits heute sehr stark im internationalen Transportgeschäft von und nach Westeuropa tätig sind, ist in den kommenden Jahren dennoch grundsätzlich mit einer Zunahme der Kabotagebeförderungen rumänischer und bulgarischer Güterkraftverkehrsunternehmen in Deutschland zu rechnen.
Kabotageaktivitäten sind ferner von europaweit tätigen großen Akteuren der Branche zu erwarten, die ihren Unternehmenssitz in Deutschland oder anderen westeuropäischen Staaten haben und über Fahrzeuge in bulgarischen oder rumänischen Niederlassungen verfügen. Letztere dürften unter anderem für bestehende Transportaufträge auf dem deutschen Binnenmarkt eingesetzt werden. Kabotageverkehre dürften sich dabei zunächst überwiegend im unmittelbaren Anschluss an grenzüberschreitende Beförderungen entwickeln. (jko)
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