Stuttgart. Die Warnstreiks der Angestellten in der Speditions- und Logistikbranche in Baden-Württemberg halten an: Verdi hat am Freitag die Beschäftigten von DHL Delivery an den Standorten Mannheim, Heilbronn und Hockenheim zum Warnstreik und zu Protestaktionen aufgerufen. Das teilte die Gewerkschaft mit. Die Aktion sei die nächste Arbeitskampfmaßnahme einer Streikwelle, die bis zur nächsten Verhandlungsrunde am 27. April 2016 mit gezielten Aktionen auch andere Betriebe treffen soll, um die Arbeitgeber zum Einlenken zu bewegen.
Die Deutsche Post DHL hat DHL Delivery im vergangenen Jahr gegründet und damit die Paketzustellung ausgegliedert. Anders als die Beschäftigten des Post-Konzerns werden die Mitarbeiter der Paketgesellschaften nach den jeweils gültigen regionalen und zum Teil deutlich niedrigeren Tarifen des Speditions- und Logistikgewerbes bezahlt.
Grund der Warnstreiks ist das laut Verdi „inakzeptable“ Angebot der Arbeitgeber bei der letzten Verhandlungsrunde. So hat der Arbeitgeberverband eine zweistufige Lohn- und Gehaltserhöhung von zwei Prozent und 1,7 Prozent, sowie eine Erhöhung der Ausbildungsvergütung um 20 Euro angeboten.Verdi fordert für den drittgrößten Logistikstandort in Deutschland mit mehr als 120.000 Beschäftigten die Entgelte um fünf Prozent und die Ausbildungsvergütung um 50 Euro pro Monat zu erhöhen. Außerdem soll eine Vorteilsregelung für Verdi Mitglieder verhandelt werden. Die Laufzeit des Tarifvertrages soll maximal zwölf Monate betragen. (ks)