Istanbul/Duisburg. Die Hafengesellschaft Duisport und das türkische Logistikunternehmen Arkas wollen gemeinsam multimodale Logistikflächen entwickeln und intermodale Dienstleistungen in der Türkei aufbauen. Zu diesem Zweck haben die Unternehmen ein Joint Venture gegründet. Den Deal gaben die Geschäftspartner auf der türkischen Logistikmesse Logitrans bekannt. Um die Bedeutung der Zusammenarbeit für den Logistikstandort Nordrhein-Westfalen zu unterstreichen, war NRW-Verkehrsminister Michael Groschek persönlich dabei, als Duisport-Chef Erich Staake und Arkas-Chef Lucien Arkas den Vertrag unterzeichneten.
Erstes Projekt nahe Istanbul geplant
Als eines der ersten Projekte des jungen Joint Ventures ist eine 200.000 Quadratmeter große multimodale Logistikfläche nahe Istanbul geplant. Das Areal befindet sich laut Duisport in İzmit Kartepe im Umkreis des Industriegebiets Gebze. Geplant sind der Aufbau eines bimodalen Terminals sowie die Vermarktung der Flächen für Produktions- und Logistikunternehmen. Die ersten Baumaßnahmen sollen 2016 beginnen. Die Investitionssummen liegen nach Angaben der Unternehmen im hohen zweistelligen Millionenbereich.
„Die Türkei ist einer der zentralen Wachstumsmärkte für industrielle und logistische Wertschöpfung“, begründet Staake den Schritt.
„Es wird erwartet, dass bis 2023 der Anteil des Schienentransports im Güterverkehr des türkischen Außenhandels auf 15 Prozent ansteigen wird“, ergänzt Arkas. Das intermodale Logistikterminal in İzmit Kartepe werde zum echten Hub, wenn der Marmaray-Tunnel für den Güterverkehr genutzt und die Bahnstrecke Baku-Tbilisi-Kars in Betrieb genommen werden, erklärt der Logistikunternehmer. Waren werden dann zwischen Asien und Europa, Europa und den Balkanländern und auch den zentralasiatischen (GUS-) Staaten transportiert, fährt Arkas fort.
Die entstehende Logistikfläche werde durch die Nähe zu Istanbul optimal in die multimodalen Netzwerke der beiden Partner integriert. Duisport verfügt heute bereits über 15 Zugverbindungen pro Woche zu verschiedenen Destinationen in der Türkei. Durch die Nutzung des Marmaray-Tunnels in Istanbul für den Güterverkehr wird eine direkte Anbindung an das neue Logistikareal ermöglicht. Dadurch entsteht ein Gateway Terminal für Istanbul und die gesamte Region. (ks)