Erden. An der Hochmoselbrücke verzögern sich die Arbeiten am Stahlüberbau: Ursprünglich hätte Mitte Mai ein weiteres, rund 118 Meter langes Stahl-Teilstück von der Hunsrückseite in Richtung Mosel geschoben werden sollen. Dafür war zuvor ein gut 80 Meter hoher Hilfs-Pylon an der Baustelle errichtet worden, der entstehende Zugkräfte über Stahlseile umlagern soll. Das Sortieren und Einspannen der Stahlseile habe nun länger gedauert als erwartet, sagte eine Sprecherin des Landesbetriebs Mobilität Rheinland-Pfalz (LBM) am Freitag in Koblenz. Es handele sich um Seile mit einer Gesamtlänge von rund 150 Kilometern.
Voraussichtlich in der nächsten Woche soll nun der nächste riesige Stahlträger für den Überbau verschoben werden. Es wird das dritte Teilstück sein. Bis die 1,7 Kilometer und bis zu 160 Meter hohe Brücke das Moseltal überspannt, sind insgesamt 13 Verschubphasen nötig. Der 640 Tonnen schwere Pylon steht seit vergangener Woche senkrecht. Er bleibt bis zum Ende der Arbeiten stehen.
Die umstrittene Brücke zwischen Ürzig und Rachtig im Kreis Bernkastel-Wittlich gilt als derzeit größtes Brückenbauprojekt in Europa. Fünf von zehn Pfeilern sind fertig, zwei im Bau. Der Verkehr soll ab 2018 über das Bauwerk rollen. (dpa)