Hamburg. Zum Jahreswechsel erfolgte die Umstellung des Hamburger Hafens vom Freihafen zum Seezollhafen. Damit einher gehen zahlreiche Veränderungen bei zollrechtlichen Prozessen. In den ersten Tage nach der Umstellung kam es zu längeren Wartezeiten bei der Freigabe von importierten Containern durch den Zoll. Mittlerweile habe sich die Situation laut Thorsten Porath, Geschäftsführer der Hamburger Zollagentur Porath Customs Agents, jedoch entschärft und das Durchlauftempo beim Zoll sei wieder annähernd auf normalem Niveau. „95 Prozent der Waren laufen normal durch“, sagt Porath.
Der Engpass zum Jahreswechsel erklärt sich nach Angaben des Verbandes Straßengüterverkehr und Logistik Hamburg (VSH) durch das Zusammentreffen mehrerer unglücklicher Faktoren: So lagen die Feiertage im Dezember 2012 alle auf einem normalen Arbeitstag. In der Wirtschaft habe dies dazu geführt, dass die Weiterleitung von Dokumenten und Bearbeitung von Aufträgen sich größtenteils auf Anfang Januar verzögerte, während im Hamburger Hafen jedoch weiter Schiffe entladen wurden. Insgesamt sie die Situation aber nicht dramatisch, versichert VSH-Geschäftsführer Frank Wylezol.
„Durch die knapp bemessenen lagergeldfreien Tage musste dann natürlich alles ganz schnell gehen. In der Folge wurde der Zoll mit einer außergewöhnlich hohen Anzahl von Zollanmeldungen bombardiert“, erklärt Zollagent Porath. Allein am 2. Januar waren es über 8500 Zollanmeldungen. Diese absolute Rekordzahl wäre schon mit normaler Besetzung beim Zoll nicht problemlos zu bewältigen gewesen. Zudem sei die Hamburger Zollverwaltung durch einen außerordentlich hohen Krankenstand betroffen. Ab der kommenden Woche sollen die neu eingerichteten mobilen Zoll-Kontrollgruppen voll einsatzfähig sein, dann könnten auch vom Zoll angeordnete Kontrollmaßnahmen schnell durchgeführt werden. (diwi)