Frankfurt/Main. Die Suche nach einem neuen Lufthansa-Chef dauert nach Einschätzung von Luftverkehrsanalysten zu lange. Dabei stehe mit Passage-Chef Carsten Spohr ein hervorragend geeigneter Nachfolger des scheidenden Vorstandschefs Christoph Franz bereit, sagten Jürgen Pieper vom Bankhaus Metzler und Johannes Braun von der Commerzbank am Donnerstagabend auf einer Veranstaltung des Luftfahrt-Presse-Clubs in Frankfurt. Das lange Auswahlverfahren nähre den Verdacht, dass Spohrs Qualitäten intern angezweifelt werden könnten, meinte Braun. Der Lufthansa-Aufsichtsrat hat nach eigenen Angaben ein komplexes Personalauswahlverfahren gestartet, bei dem auch externe Bewerber überprüft werden sollten.
Pieper nannte Spohr „absolut geeignet“. Der „perfekte Kandidat“ habe in allen bisherigen Funktionen bei der Lufthansa schnell gute Ergebnisse gebracht und könne als Lufthanseat die Belegschaft nach den harten Schritten auf dem weiteren Weg mitnehmen. Spohr habe als Passagechef auch den größten Teil des von Franz gestarteten Sparprogramms „Score“ geschultert. Dieses Programm, mit dem das Ergebnis des Konzerns um 1,5 Milliarden Euro gesteigert werden soll, müsse von dem neuen Chef 2015 zum Erfolg geführt werden. Positive Ergebnisse würden voraussichtlich in diesem Jahr sichtbar, ergänzte Braun.
Der Vertrag des bisherigen Lufthansa-Chefs Franz läuft Ende Mai aus. Er wechselt auf den lukrativeren Posten an der Spitze des Schweizer Pharma-Riesen Roche, wie im September letzten Jahres bekannt wurde. Bisherige Meldungen mit Berufung auf interne Kreise über eine Entscheidung zugunsten Spohrs hatte das Unternehmen dementiert. (dpa)