Seattle. Der Online-Handelsgigant Amazon hat damit begonnen, den Warentransport von China in die USA per Seefracht in Eigenregie abzuwickeln, berichtet das „Wall Street Journal“. Dieser Schritt bedeute einen weiteren Meilenstein bei den Bestrebungen von Amazon ein eigenes weltweites Liefernetzwerk aufzubauen. Dem Bericht des „Wall Street Journal“ zufolge hat Amazons chinesische Zweigstelle eine Lizenz als Seefracht-Dienstleister erhalten.
Mit dieser Erlaubnis könne Amazon zwar keine eigenen Frachtschiffe losschicken, könne jedoch nun Ladekapazitäten kaufen und so auch für andere Unternehmen den Transport per Seefracht abwickeln. Amazon übernehme im Zusammenhang mit diesem Schritt weitere Tätigkeiten, die traditionell in den Bereich von klassischen Fracht- und Logistikdienstleistern fallen. Zielgruppe für das neue Angebot sind laut Medienberichten vor allem chinesische Unternehmen, für die der Online-Riese den Warentransport über den Seeweg in die USA organisiert.
Auf dem Weg zum globalen Liefernetzwerk
Mit dem Einstieg in das Seefrachtgeschäft kommt Amazon seinem Ziel, möglichst viele Prozesse innerhalb der Logistikkette in Eigenregie durchzuführen, einen weiteren Schritt näher. Laut einem Strategiepapier aus dem Jahr 2013 plant der E-Commerce-Riese, ein globales Liefernetzwerk aufzubauen, das mit DHL, FedEx und UPS konkurrieren kann. So ist Amazon derzeit in mehreren Ländern dabei, sich einen eigenen Paketzustelldienst aufzubauen und das Unternehmen soll planen, in Zukunft selbst Ware in Frachtflugzeugen transportieren zu können. (tb)
