Kufstein/Rosenheim. Die Landesregierung in Tirol hat wieder eine ihrer umstrittenen Blockabfertigungen angekündigt. Am Donnerstag ab 5.00 Uhr sollen maximal 300 Lastwagen pro Stunde die deutsch-österreichische Grenze bei Kufstein Richtung Süden passieren. Grund ist ein Lkw-Fahrverbot am Mittwoch wegen des italienischen Feiertags „Anniversario della Liberazione” (Tag der Befreiung). Schon am Mittwoch, vor allem aber am Donnerstag sei deshalb mit erheblichen Verkehrsbehinderungen auf der Inntalautobahn Richtung Süden zu rechnen, teilte die Polizei in Rosenheim am Montag mit.
Tirol plant dieses Jahr noch knapp zwei Dutzend Blockabfertigungen. Das Land will damit vor allem nach Lastwagen-Fahrverboten an Feiertagen den Verkehr über die viel befahrene Brenner-Strecke eindämmen. Die Folgen der Maßnahme waren bisher allerdings teils lange Staus auf bayerischer Seite. Der Freistaat und der Bund hatten deshalb protestiert.
Bei einem Brenner-Gipfel im Februar in München hatten sich die Verkehrsminister aus Deutschland, Österreich und Italien sowie regionale Vertreter grundsätzlich auf eine stärkere Verlagerung des Güterverkehrs auf die Schiene verständigt. Konkrete Maßnahmen sollten bei einem zweiten Gipfel beschlossen werden, der nun am 12. Juni in Bozen geplant ist. An die 2,25 Millionen Lastwagen fuhren 2017 nach Tiroler Angaben an der Zählstelle in Schönberg vorbei, acht Prozent mehr als im Vorjahr. In den ersten Monaten dieses Jahres wurde erneut ein Anstieg registriert. (dpa)