Berlin. Als „verkehrspolitischen Rohrkrepierer“ kritisiert die Allianz pro Schiene den „Gigaliner-Feldversuch in ausgewählten Ländern“ zum ersten Jahrestag des Vorhabens. Bei 36 registrierten Fahrzeugen von 20 Speditionen, von denen 28 tatsächlich im Einsatz wären, sei es äußerst fraglich, so der Geschäftsführer der Allianz pro Schiene, Dirk Flege, ob eine wissenschaftliche Begleitung des Tests überhaupt aussagekräftig sei. Er bezeichnete den Einsatz der Fahrzeuge als „gefährlich, teuer und umweltschädlich. Und möglicherweise ist er auch noch verfassungswidrig“, so Flege mit Hinweis auf die Klage der Bundestagsfraktionen von SPD und Grünen.
Die Allianz pro Schiene merkt außerdem an, dass Streckennetz für Lang-LKW seit Beginn des Feldversuchs um 1800 Kilometer ausgedehnt wurde. Die meisten Kilometer sind von Niedersachsen nachgemeldet worden, prozentual vorne bei neuen Strecken liegt Bayern. Schleswig-Holstein hat hingegen zehn ursprünglich enthaltene Kreuzungen mit Bahnübergängen gestrichen, so die Aufstellung der Allianz pro Schiene. „Offenbar pumpt die Regierung das Streckennetz auf und versucht durch Zugeständnisse an die Fuhrunternehmen, eine stärkere Nachfrage zu stimulieren“, so Flege über die Anpassung des Streckennetzes, die vornehmlich von den teilnehmenden Unternehmen beantragt wurde, um die gemeldeten Fahrzeuge betreiben zu können. (bb)
Odo Stüttgen