Rom. Der Verkaufsprozess für die angeschlagene italienische Fluggesellschaft Alitalia geht in eine entscheidende Phase. In mehreren Zeitungen und im Internet rief die Airline am Dienstag Interessenten zu verbindlichen Kaufangeboten auf. Diese könnten zwischen dem 7. August und dem 15. September abgegeben werden, spätestens jedoch bis zum 2. Oktober. Interessenten könnten für das gesamte Unternehmen bieten oder lediglich für den Flugbetrieb beziehungsweise die Bodendienste, hieß es in dem Aufruf. Die italienische Regierung bevorzuge die komplette Veräußerung des Unternehmens, berichtete die Nachrichtenagentur Ansa.
Im Juli war die Frist für unverbindliche Angebote für die Fluggesellschaft abgelaufen. Unter anderem hatte der irische Billigflieger Ryanair Interesse angemeldet. Die Iren hätten ein unverbindliches Angebot für Alitalias Vermögenswerte abgegeben, hatte Ryanair-Finanzchef Neil Sorahan gesagt und „aufrichtiges Interesse” seiner Gesellschaft auch daran bekundet, dass die Italiener ihr Langstreckengeschäft in Zukunft weiter betreiben. Ryanair habe angeboten, Zubringerflüge für die Gesellschaft zu übernehmen.
Die frühere Staatslinie steckt seit Jahren in der Krise und sucht nach der Ablehnung des Rettungsplans durch die Belegschaft nach einem Käufer. Insgesamt sind italienischen Medienberichten zufolge rund zehn vorläufige Angebote eingegangen, demzufolge auch von Easyjet, Lufthansa und der Alitalia-Großaktionärin Etihad. (dpa)