Absetzer und Abroller

Absetzer und Abroller Flexible Behältermanager Der Blick auf die Absetzer und Abroller zeigt, an welchen Punkten das Segment weiter in Bewegung bleibt – im wahrsten Sinne des Wortes. Ihre Flexibilität macht die Absetzer und Abroller zu gern gesehenen Helfern der Recycling-, Schrott- und Baubranche. Dabei fährt man zunehmend lange Distanzen, wie Gergen-Jung am Beispiel von Gabriele Stadler Schrott- und Metallhandel zeigt. Stadler hat sich auf Hartmetallschrott, High Speed Steel (HSS) und Nickelbasislegierungen spezialisiert. Diese Ausrichtung bedingt Strecken, die teils quer durch Europa führen, weshalb mit dem Gergen-Jung Abroller auch Wechselbrücken gefahren werden. Gegen Korrosion soll den Abroller die Lichtbogenverzinkung schützen. Außerdem setzen die Saarländer – soweit möglich – auf verschraubte Schmiedeteile, um den Aufbau auf dem Rahmen zu fixieren. Die Behälterführungen bestehen aus solidem Gusseisen, die Querträger verschraubt Gergen-Jung. Bei Wechselbrücken weniger wichtig, bei klebrigen Gütern willkommen ist der große Kippwinkel von 54 Grad. Dazu hat Gergen-Jung zuletzt die Zylinderanbindung geändert und die Kipplagerung optimiert. Das erhöht die Hubleistung selbst bei geringer Zugkraft. Außerdem hilft es, selbst bei Unterfluraufnahmen die maximale Hubleistung zu fahren, solange man nicht tiefer als 400 Millimeter „hinabgreifen“ muss. Für Leerbehälter gibt es natürlich einen Schnellgang. Die Hydraulik steuert Gergen-Jung elektrisch und bietet dafür eine Fernbedienung an, die aber noch kabelgebunden ist. Die Handsteuerung liegt in einem Gehäuse am Rahmen. Dass der Unterfahrschutz hydraulisch auf die einzelnen Behälterlängen einstellbar ist, versteht sich von selbst. Ähnlich automatisiert hat Meiller seine Baureihen. Die Münchner entwickeln und fertigen Behälter, Arme, Hydraulik und Steuerung komplett selbst. Neben den letzten geometrischen Verbesserungen galt das Augenmerk vor allem der Fernbedienung i.s.a.r.-control, von der jetzt die zweite Generation startet. Von der Urfassung unterscheidet sie sich durch eine noch feinere Steuerung und die Möglichkeit, weitere Zusatzfunktionen zu integrieren. Mit dem PKW über die Fernsteuerung Stolz berichtet Meiller-Geschäftsführer Daniel Böhmer über die letzten Stabilitätstests: „Wir haben die Fernbedienung mehrmals aus einigen Metern Höhe auf den Boden fallen lassen und sind mit einem Kompakt-PKW drübergefahren – das hat sie alles überlebt!“ Die Bedienlogik ist einfach, die Tasten sind klar gekennzeichnet und bei Nacht jetzt per LED beleuchtet. Dazu kommt neu eine Start-Stopp-Taste für den Fahrzeugmotor, die mittig angeordnet ist. Auch die Ladungssicherung trieb Meiller voran: Entsprechend der Norm VDI 2700 Blatt 17 erhalten alle Meiller-Absetzer optional drei Kipphaken. Die funktionieren sowohl für Wechselbehälter mit zwei Kipplagern als auch für alte Behälter mit einem Lager. Dazu kommt die nach aktuellen Vorschriften zertifizierte hydraulische Containerverriegelung, die die Münchner in die Ladebrücke integriert haben. Sie sichert Behälter aller Art formschlüssig in und gegen die Fahrtrichtung. Die Anhänger für Absetz- und Abrollkipper wurden in erster Linie im Gewicht reduziert. Für eine niedrige Übersetzhöhe gibt es eine 17,5-Zoll-Zwillingsbereifung, beim Abkuppeln wird die Luftfederung automatisch entlüftet. Alle gängigen Behälter sichert man hydraulisch per Innenverriegelung. Zur Bauma 2013 präsentiert Meiller einen Abroll-Sattelzug, der jeden Behälter bis 7,25 Meter Länge aufnehmen kann. Der Sattel mit 1100 Millimeter Aufsattelhöhe rollt auf Niederquerschnittsbereifung, um legal hohe Volumen-Behälter aufnehmen zu können. Meiller zielt damit vor allem auf Fuhrparks, die ihre Sattelzugmaschinen mit Kipphydraulik so flexibler einsetzen können. In diesem Segment ist auch Krampe mit den Satteln SHL 20 und SHL 30 tätig, wo man 26 bis 30 Tonnen Aufzugs- respektive Kippkapazität bieten kann für Containerlängen bis zu 8,5 Meter. Auch Krampe verweist auf die flexiblere Nutzung und gibt gegenüber Hängerzügen bis zu zwei Tonnen Nutzlastvorteil an. Dazu kommt die niedrige Rollenhöhe, die für den Transport von Brecheranlagen günstig ist. Die Sattel nutzen statt der Rollenabstützung auf dem Boden die Hinterachsabstützung: Beim Aufziehen der Container entlüften die Luftbälge und die Hinterachse liegt auf Block. Der damit erreichte niedrigere Aufzugswinkel und der günstigere Anstellwinkel der Zylinder bringen zudem mehr Leistung beim Aufziehen der Behälter. Bis zu 30 Tonnen Hubkraft bietet auch Ellermann. Die Palette reicht bis zu den kompakten Dreitonnen-Versionen herunter. Für Volumentransporte ist die 20-Tonnen-Flachbauversion gedacht, die nur 180 Millimeter hoch baut. Im Gegensatz zu vielen Marktbegleitern setzt Ellermann bei der Steuerung nicht auf Elektronik, sondern auf eine pneumatische Vorsteuerung, die mit einer hydraulischen Endlageüberwachung kombiniert wird. Kritisch äußert sich Ellermann zur Funkfernbedienung, die man optional anbietet: „Eine fest eingebaute Steuerstelle ist bei einem Abroller, den ich im Fahrerhaus sitzend und bei der Absetz- und Aufnahmebewegung auch noch fahrend bediene, bestens dargestellt.“ Die Risiken der Fernbedienung Sinnvoller sei die Fernbedienung laut Ellermann bei einem Absetzer, da der Fahrer hier bei stehendem Fahrzeug Ketten am Behälter ein- und aushängt und dabei eventuell die Armstellung korrigieren kann. „Hier ist allerdings der Unfallschutz ein Problem, da der Bediener sich dann im Quetschbereich zwischen Armen und Behälter aufhalten könnte.“ Ähnlich problematisch sieht er auch den Kippvorgang beim Abroller und Absetzer. Mit der Steuerung am Fahrzeug muss der Bediener am Absetzkipper seitlich außen stehen, beim Abroller sitzt er meist im Fahrzeug. Beides sind sichere Plätze. Mit einer Fernbedienung kann sich der Nutzer beziehungsweise Fahrer zwar weit außerhalb des jeweiligen Gefahrenbereiches aufhalten, könnte sich aber in der Praxis während das Kippvorgangs in den Gefahrenbereich begeben, um zum Beispiel das Rutschverhalten des Materials zu prüfen. „Wir sehen in dieser Ausstattung in den meisten Einsatzfällen also mehr gefährliche Nach- als große Vorteile.“ Auch Ellermann setzt auf Feuerverzinkung und die komplett geschraubte Montage, um Korrosion vorzubeugen. Dazu kommen Sonderausführungen wie Knickarmanlagen mit hydraulisch verlängerbarem Hecksegment, um zwei Mulden auf einem Solofahrzeug zu transportieren. Im Gegensatz zu den meisten anderen Herstellern bauen die Delmenhorster auch Behälter. Neben den verstärkten Klassikern baut Ellermann auch spantenlose, „Eco-Line“ genannte Versionen. Diese Serie mit gerundetem Korpus soll mit optimiertem Eigengewicht, hoher Stabilität, guten Auslaufeigenschaften und einem ästhetischen, gut beschriftbaren Äußeren zu ordentlichem Preis punkten. Laut Tobias Ellermann liegt der rund 15 Prozent unter der Spantenversion, ist aber nicht in allen Maßen verfügbar. Optional können die Eco-Liner auch verstärkt mit Hardoxstählen geliefert werden. Dann liegen sie aber preislich über den Spantenversionen aus Standardstahl. Außerdem bietet Ellermann für Sonderabfalltransporte BK-Container mit Plane oder Deckelvarianten in Normal- und Edelstahl an. Ebenfalls auf das Segment Absetzen und Abrollen spezialisiert hat sich AJK Hydrolift. Die Belgier bezogen 2012 einen neuen Standort in Bree und fertigen dort auch alle Zylinder selbst. Auch AJK bietet drei bis 30 Tonnen Kapazität an und hat das Programm auf schweißfreie Montage und niedrigst mögliche Aufbauhöhen ausgelegt. Dazu kommen City-Hakengeräte mit drei bis acht Tonnen Kapazität, ein Segment, das an Bedeutung gewinnt. Das sieht man auch an den Transporter-Abrollern der Firma Gotzen, die ihr Schubhakensystem mit Doppelzylinder zusammen mit AJK entwickelte. Dabei bietet der Hakenlift von Gotzen fünf Tonnen Hub- respektive Kippkraft sowie üppige 60 Grad Kippwinkel, was ihn auch für Schüttgut prädestiniert. Das Cityliftsystem kombiniert Gotzen mit diversen Aufsätzen: Neben der Citypritsche, die es auch als Einzelanfertigung gibt, ist das eine 2,3 Kubikmeter fassende Citymulde, eine 8,4 Kubikmeter große Häckselgutmulde, aber auch ein Thermo-Werkzeug- oder Wohncontainer. Warum das Kompaktsegment wächst Das kompakte Segment wird auch bei Palfinger wichtiger, wo man das Programm um die neue City-Version mit vier Tonnen Hubkraft ergänzte. Das begründet Palfinger-Marketing-Mann Martin Vordermayer einerseits mit der Führerscheinneuregelung der Klasse B bis 3,5 Tonnen, andererseits mit der Gewichtsreduktion und der Kostensenkung in dem Segment: „Diese Fahrzeuge sind flexibler einsetzbar als herkömmliche Pritschen und werden diese deshalb teils ersetzen, wie in manchen Ländern bereits üblich. Das ist speziell für kleine Handwerksbetriebe interessant.“ Bekannt ist vor allem der „Hammer“ mit seiner zuverlässigen Behältersicherung, der in Details weiter optimiert wurde: Der jetzt abgesenkte Kopfquerträger vergrößert die Ladefläche, um Pressmüllmulden besser transportieren zu können. Die Ketten wurden viel leichter und das Design angepasst, um das Ein- und Aushängen zu erleichtern. Bei der Funkfernsteuerung hat man eine Bedienerführung ins Display integriert. Indem sie kleiner und leichter wurde, hat Palfinger auch die Ergonomie verbessert. Bei den „Power“-Abrollern soll die spezielle Armgeometrie die Kraft am Haken erhöhen und Aufzugswinkel und Verschleiß reduzieren. Da Palfinger auch Kräne baut, können die Österreicher die Schnittstelle Kran-Abrollkipper optimieren. Dafür wurde eine hydraulische Frontverriegelung für das Arbeiten mit dem Kran entwickelt. Diese ist in die Steuerlogik eingebunden, um Fehlbedienungen zu verhindern – zum Beispiel die Bedienung des Abrollers bei aktivierter Frontverriegelung. Der Funktionsbereich wird dabei komplett überwacht. Üppig sind die Garantien: Sie betragen beim Abrollkipper auf den Stahlbau 36 Monate, auf alles andere 25 Monate, für den Absetzkipper sind es zwei Jahre. Alle Funktionsteile werden Zink-Nickel beschichtet (nach Standard der PKW-Industrie), alle Stahlteile werden einzeln KTL- beschichtet und decklackiert. Auch Hiab und Hyva bieten Kräne und Absetzer respektive Abroller aus einer Hand an. Jüngste Hyva-Neuentwicklung ist der Hakenabroller „Titan“ mit 20 oder 22 Tonnen Hubkapazität, der ebenfalls an Stabilität gewann und Gewicht verlor. Im Kompaktsegment agiert auch Jotha, wo man den Absetzkipper CombiCon in drei Breiten mit Hublasten von 2,5 bis 8,5 Tonnen anbietet. Dazu kommen Jotha-eigene 3,0x1,8 Meter große Flachbehälter. Durch die flexible Montage der Kippbolzen an einer Lochleiste, die am teleskopierbaren Außenrohr sitzt, können die Kippbolzen an die unterschiedlichen Höhen der Behälter angepasst werden. Mit den Jotha-Bolzen wird der Behälter für die Hochauskippung über Hindernisse hinweg an den Hubarmen fixiert. Das ermöglicht auch eine Entleerung der kleineren Container in die größeren Behälter am Lagerplatz. Währen der Fahrt sichern die Kippbolzen die Behälter. Dazu kommen die Trailer „Acon“ und „Econ“, die je nach Typ hydraulisch teleskopierbare Hubarme oder einen obenliegenden Stabilisierungsholm bieten. Mit den Teleskophubarmen können Behälter oder Maschinen bis zu 1,40 Meter über der Standebene des Anhängers sowie bis zu 0,5 Meter darunter aufgenommen und abgesetzt werden. Die Trailer werden leichter und sicherer Anhänger bauen neben Hüffermann, Meiller und Gergen-Jung auch Schmitz Cargobull, Reisch und Fliegl. Die Elefantenmarke tritt hier mit den A.CF 18 AR und A.CF 20 AR mit Außenführung und den beiden S-Typen A.CF 18 S oder A.CF 20 S an, Letztere in Leichtbauweise samt rollengelagertem Schlitten. Den sicheren Behältertransport soll beim AR eine kulissengeführte, pneumatische 4-Punkt-Hakenverriegelung gewährleisten, die den Container auf dem Fahrgestell fixiert. Dazu kommen Steckanschläge, die sich in drei längenvariablen Positionen vor und hinter der Containerrolle einstecken lassen und den Behälter so sichern. Beim „S“ kann der vordere Anschlag des Schlittens durch Vierkantsteckprofile in drei Positionen variiert werden. Auch da fixiert eine pneumatische Verriegelungsmechanik die Container an vier Punkten. Die Multi-Ride-Height-Luftfederung mit separatem Hub- und Senkventil für Vorder- und Hinterachse ermöglicht die Anpassung an die Höhe des LKW-Fahrgestells. Fahrwerksseitig wird im Standard das Schmitz-Rotos-Fahrwerk verbaut samt EBS und Roll-Stability-Programm. Denn beim Fahren ist jegliche Flexibilität absolut unerwünscht. ❙❚■ Gregor Soller Tipp Tipps für Praktiker: Die Lasi ist eindeutig geklärt in der VDI 2700, Blatt 17, im Paragraf 22 der StvO und in der DIN-Norm für Behälter (DIN 30720 Bl. 1/Bl. 2) und in den Normen für Absetzkippaufbauten (DIN 30723), die vor fünf Jahren präzisiert wurden Seit 2009 gibt es die neuen Normen für Behälter (DIN 30720 Bl. 1/Bl. 2) und die Normen für Absetzkipperaufbauten (DIN 30723) Beim Altbestand auf die Nachrüstoptionen der einzelnen Hersteller achten Tandemachser lassen sich leichter rangieren, aber Drehschemelanhänger sind unempfindlicher für unterschiedliche Lastverteilungen Fernbedienungen erleichtern das Arbeiten auf engem Raum Genug Stauraum für Zubehör und Lasi-Netze einplanen Verzinkte Trailer lassen optisch weniger nach als Lackierte In vielen Anwendungen verdrängen Absetzer und Abroller Pritschen und Kipper Wichtige Anbieter AJK Tel: 08 00/1 82 01 57 www.ajk.eu Ellermann Tel.: 0 42 21/94 30 30 www.ellermann-gmbh.net Fliegl Tel.: 03 64 82/83 00 www.fliegl-fahrzeugbau.de Gergen-Jung Tel.: 0 68 41/7 77 90 www.gergen-jung.com Gotzen Tel.: 0 21 61/57 59 90 www.gotzen-anhänger.de Heimann Tel.: 0 25 02/30 41 www.heimann-fahrzeugbau.de Hiab Tel.: 05 11/7 70 50 www.hiab.de Hüffermann Tel.: 03 39 70/99 60 www.hueffermann.de Hyva Tel.: 0 21 66/9 59 70 www.hyva.de Jotha Tel.: 09 06/70 66 80 www.jotha.com Krampe Tel.: 0 25 41/80 17 80 www.krampe.de Marrel Tel.: 0 28 25/5 35 27 80, 0 23 61/95 03 50 www.marrel.com Meier-Ratio Tel.: 03 40/26 04 60 www.meier-ratio.de Meiller Tel.: 0 89/1 48 70 www.meiller.com Müller Mitteltal Tel.: 0 74 42/49 60 www.mueller-mitteltal.de Normann Bock Tel.: 04 21/87 76 40 www.bock-silosysteme.eu Palfinger Tel.: 0 86 54/47 70 www.palfinger.de Reisch Tel.: 0 84 35/1 50 www.reisch-fahrzeugbau.de Schmitz Cargobull Tel.: 0 25 58/8 10 www.cargobull.com VDL Tel.: 0 44 51/96 94 93 www.vdlcontainersystemen.com

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