Rom. Die Arbeitssicherheit im Brenner-Basistunnel ist ein Thema, das die Verantwortlichen, zahlreiche Techniker und Sicherheitskoordinatoren in den vergangenen Tagen besonders beschäftigt hat – und das mit spruchreifen Ergebnissen.
54 Millionen Euro, also drei Prozent der Gesamtkosten des Tunnels, sollen ausschließlich für die Sicherheit verwendet werden, angefangen bei den 300 Millionen Euro teuren Bauarbeiten unter dem Fluss Isarco bis hin zu den Bereichen Mules 2-3, für die insgesamt eine Milliarde Euro veranschlagt wurden.
Im Flussbereich wird auf ein besonders modernes Sicherheitskonzept gesetzt, da der Fluss untergraben werden und das Erdreich mit einer Vereisungstechnik bearbeitet werden soll. Dabei können Temperaturen von bis zu minus 196 Grad Celsius erreicht werden, die ein offensichtliches Risiko für die Arbeiter darstellen. Risiken sollen auch im Bereich Mules 2-3 ausgeräumt und die Gesundheit und Unversehrtheit der Beschäftigten in diesem Bereich gesichert werden. Dafür ist ein spezielles Belüftungssystem ebenso vorgesehen wie die Bereitstellung von zwölf Containern alle zwei Kilometer, die im Unglücksfall als Fluchtort dienen sollen und mit einer Sauerstoffversorgung ausgestattet sind. Feuerlöschgeräte sind im Tunnel alle 500 Meter vorgesehen.
Weiterhin wird auf den Einsatz neuer Kameras gesetzt, die probehalber und an Fahrzeugen befestigt durch den Tunnel fahren sollen, um so schon während der Bauarbeiten eventuelle Mängel aufzuzeigen. Die Sichtbarkeit kann so direkt verbessert, die Entstehung toter Winkel vermieden werden. Auch soll besonderes Augenmerk auf das Zugangssystem zum Tunnel gelegt werden, um jeden Arbeiter und jedes Fahrzeug im Tunnel genau zu erfassen und auch über deren Position Bescheid zu wissen. (nja)