5+5+5 = gute Logistik

Die deutsche Öffentlichkeit verbindet mit Gütertransport und Logistik vor allem schlechte Arbeitsbedingungen, Umweltverschmutzung und Verkehrsunfälle. Dieses schlechte Image führt dazu, dass die Bevölkerung Angst vor LKW hat, Kommunen sich gegen neue Logistikansiedlungen aussprechen und die Branche bei jungen Fach- und Führungskräften oftmals nur dritte Wahl ist. Dass Logistik viel mehr kann und viel mehr bietet, wissen alle, die in dieser Branche aktiv sind. Doch das Image der Logistik wird nach wie vor schlecht bleiben, da es an einem einheitlichen Konzept für die Marke "Logistik" fehlt. Die vielen Interessengruppen kommunizieren nach wie vor zu unterschiedlich und dadurch zu leise. Wer in der heutigen Medienlandschaft in die Köpfe der Bundesbürger vordringen will, muss über mindestens fünf Jahre an den unterschiedlichsten Stellen immer wieder die gleichen fünf Grundwahrheiten wiederholen. Nur dann besteht eine Chance, das Ansehen der Logistik in der Bevölkerung nachhaltig zu verändern. Dazu müssen sich alle Protagonisten auf fünf Leitsätze einigen und diese in den kommenden fünf Jahren immer wieder in Medien und Öffentlichkeit anbringen. Zu diesen Kommunikationsleitsätzen könnten gehören: - Ohne hochqualitative und effiziente Logistik wäre die deutsche Wirtschaft nicht erfolgreich und auf keinen Fall Exportweltmeister. Die Logistik sichert damit den Wohlstand in Deutschland. - Kaum eine andere Branche bietet Menschen aus allen Bildungsschichten Beschäftigungsmöglichkeiten - vom ungelernten Arbeiter über gewerbliche Fachkräfte und kaufmännische Angestellte bis hin zu Akademikern. - Logistik selbst ist ein Exportschlager. Deutsche Logistikdienstleister sind in vielen Regionen Europas und der Welt aktiv. Und auch Produkte wie Logistiksoftware, Lagertechnik oder Nutzfahrzeuge sind überall gefragt. Neben den Kommunikationsleitsätzen bedarf es außerdem einer einheitlichen Formulierung von Fakten und Argumenten, die bestehende Vorurteile relativieren oder widerlegen. Dazu gehören Vorurteile wie "LKW-Transporte lassen sich alle auf die Schiene verlagern" oder "Logistikjobs sind generell schlecht bezahlt". Gelingt es der Branche, sich auf ein solches 5+5+5-Paket zu einigen - also fünf Kommunikationsleitsätze gepaart mit fünf Argumenten gegen Vorurteile, die jeweils über fünf Jahre kommuniziert werden, dann kann sich das Image der Logistik doch noch verbessern. Zur Person Andre Krankeist stellvertretender Chefredakteur. Der Diplom-Wirtschaftsingenieur mit Schwerpunkt Transportwesen/Logistik (geboren 1971 in Bremerhaven) arbeitet seit 2009 für die VerkehrsRundschau.Ihre Meinung zur These an: andre.kranke@springer.com