Der Güterverkehr der Österreichischen Bundebahnen (ÖBB) befindet sich Corona bedingt weiterhin in einer schwierigen Situation. Der wirtschaftlichen Lage entsprechend verzeichnen die ÖBB ein Minus von 20 Prozent an Menge, sagte Vorstandsvorsitzender Andreas Matthä heute der VerkehrsRundschau. „Die Lage ist für uns verschärft, weil die ÖBB als staatliches Unternehmen von Hilfen ausgeschlossen sind“, so Matthä.
Der wirtschaftlichen Entwicklung entsprechend glaube er für die nächste Zukunft, dass es für den Güterverkehr der ÖBB „auf schwachem Niveau weitergeht. Hinzu komme, dass die Verlagerung von der Straße auf die Schiene zur Hoch-Zeit der Krise wieder den Weg zurück auf die Straße nehme: „Wir sehen einen massiven Preisverfall im Transit-Lkw-Verkehr“, sagte der Chef der ÖBB-Holding.
DB-Güterverkehrsoffensive mit Interesse betrachtet
Die Entwicklung der Güterverkehrsoffensive der Deutschen Bahn unter der neuen DB-Cargo-Chefin Sigrid Nikutta würden die ÖBB „interessiert“ betrachten. „Wir sind gegenüber Deutschland Partner und Wettbewerber“, sagte Matthä. „Wir sind aber sicher, dass Brüssel darüber wacht, dass es zu keiner Wettbewerbsverzerrung kommt.“
Im Personenverkehr liege die Auslastung derzeit bei 50 Prozent. Mit 26. Juni werde der Nachtzugverkehr mit den Nightjets auf 18 eigenen und neun Partnerlinien, zum großen Teil nach Deutschland, wieder voll aufgenommen. Ab Dezember soll das Angebot von Österreich nach Amsterdam ausgeweitet werden, kündigte der ÖBB-Chef an. (ms)