Helsinki/Antwerpen. Dem finnischen Zoll ist nach eigenen Angaben ein Schlag gegen illegale Waffenlieferungen nach Syrien gelungen. Die Behörde hat nach zehnmonatigen Untersuchungen den Fall einer Lieferung von Ersatzteilen für Panzer aus Russland über Finnland, Belgien nach Syrien der Staatsanwaltschaft übergeben. Der Fall betrifft einen Container, der bereits am 8. Januar von Bord des Finnlines-Schiffes M/S Finnsunn in Vuosaari entladen worden war. Der Container war aus Antwerpen aufgrund von Unregelmäßigkeiten in der Dokumentation nach Finnland zurück gesendet worden und ursprünglich einen Empfänger in Latakia (Syrien) bestimmt.
Für die Teile lagen nicht die erforderlichen Genehmigungen der finnischen Behörden vor, die für einen Transit von Waffenlieferungen über finnisches Territorium erforderlich gewesen wären. Darüber hinaus gibt es ein EU-Embargo für Waffenlieferungen nach Syrien, das sich in einem Bürgerkrieg befindet. In den Voruntersuchungen wurden zehn Personen als Verdächtige vernommen, allesamt finnische Staatbürger. Den Versender und den Empfänger der beschlagnahmten Sendungen gaben die finnischen Behörden bisher nicht bekannt.
Die Reederei Finnlines wehrte sich in einer Pressemitteilung gegen den Vorwurf, sie sei an der Waffenschieberei beteiligt. Sie habe voll mit den Behörden kooperiert, und es seien die Überprüfungsprozeduren der Reederei selbst gewesen, die den Vorfall überhaupt ans Tageslicht gebracht hätten. (hel)