Frankfurt a. Main/Berlin. Das Bundesverkehrsministerium will das Förderprogramm für „energieeffiziente und/oder CO2-arme schwere Nutzfahrzeuge (EEN)“ um drei Monate bis zum 31. März 2021 verlängern. Darüber berichtete jetzt der Bundesverband Güterkraftverkehr, Logistik und Entsorgung (BGL). Die Zuschüsse für die Anschaffung von LNG-, CNG- und Elektro-Lkw sollte es ursprünglich nur befristet bis zum Jahresende geben. Der Staat beteiligt sich je nach Antriebsart mit 8000 bis 40.000 Euro an den Investitionsmehrkosten pro Fahrzeug. Wegen der zuletzt hohen Nachfrage nach Flüssigerdgas-Fahrzeugen sind die verfügbaren Gelder durch die bisher erlassenen Bewilligungen des zuständigen Bundesamtes für Güterverkehr (BAG) bereits im Juli ausgeschöpft gewesen.
Wie der BGL nun mitteilte, will der Bund deshalb bis zum Ende des Verlängerungszeitraums weitere zehn Millionen Euro für das EEN-Förderprogramm bereitstellen, von denen bereits fünf Millionen Euro durch die in diesem Jahr gestellten Anträge beim BAG gebunden seien. Zugleich geht er allerdings davon aus, dass Mittel wegen nicht umgesetzter Maßnahmen wieder frei werden. Die für die Verlängerung notwendige Änderung der Förderrichtlinie EEN soll nach Verbandsangaben in Kürze in Kraft treten. Angesichts der geplanten Aufstockung und möglicher Rückläufer lohnt es sich also für Unternehmer, sobald wie möglich neue Anträge zu stellen. Die Fördergelder können sie wie gehabt nach vorheriger Registrierung nach dem Windhundprinzip über das E-Service-Portal des BAG beantragen: https://antrag-gbbmvi.bund.de/
Im Jahr 2021 soll ein neues Lkw-Förderprogramm folgen
Wie es nach März 2021 mit den staatlichen Lkw-Zuschüssen weitergeht, scheint derzeit noch ungewiss. Erst vor Kurzem hatte Bundesverband Spedition und Logistik (DSLV) über Pläne der Regierung berichtet, mit einem neuen Förderprogramm im Umfang von 950 Millionen Euro ab 1. Januar 2021 den Anteil der Nutzfahrzeuge mit alternativen Antrieben bis 2023 spürbar erhöhen. Im gleichen Zeitraum wolle sie den Aufbau betrieblicher Infrastrukturen zum Laden und Tanken der Fahrzeuge mit insgesamt 3,4 Milliarden Euro fördern. Die entsprechende Förderrichtlinie sei in Arbeit und müsse danach noch von der EU-Kommission notifiziert werden. Dass es zu Beginn nächsten Jahres parallel zwei Förderprogramme für die Anschaffung von LNG-, CNG- und Elektro-Lkw geben wird, ist unwahrscheinlich. Denkbar ist eher, dass das neue Lkw-Förderprogramm später als kürzlich angekündigt startet und das im Ende März 2021 auslaufende EEN-Förderprogramm ersetzt.