Brüssel. Das Strafgericht im belgischen Brügge hat die Inhaber von drei Transportunternehmen wegen Sozialdumpings zu hohen Geld- und Gefängnisstrafen verurteil. Bei den Unternehmen handelt es sich um DV Trans aus Belgien, Avis Trans aus Rumänien und Avis MMS aus Moldawien. Teile der Strafen wurden zur Bewährung ausgesetzt.
DV Trans hatte in Bratislava eine klassische Briefkastenfirma betrieben. 29 Lkw-Fahrer waren dort in den Jahren 2016 und 2017 gemeldet, wurden aber ausschließlich für Fahrten im Benelux-Raum und in Frankreich vom westbelgischen Firmensitz in Hooglede bei Roselare eingesetzt. Der Inhaber von DV Trans, das mittlerweile seine Aktivitäten eingestellt hat, wurde deshalb zu einer Gefängnisstrafe von zwölf Monaten verurteilt, davon acht auf Bewährung. Außerdem muss er 522.000 Euro Strafe zahlen, von denen Dreiviertel auf Bewährung sind.
Avis Trans und Avis MMS wurden laut Angaben belgischer Medien unter anderem für schuldig befunden, mindestens 27 rumänische und moldawische Lkw-Fahrer und Mechaniker ausschließlich vom belgischen Küstenort Zeebrügge aus arbeiten zu lassen. Gemeldet waren sie allerdings in den rumänischen und moldawischen Firmensitzen der Unternehmen. Die Inhaber der Transportunternehmen wurden zu je zwölf Monaten Gefängnis auf Bewährung und einer Geldstrafe von insgesamt 350.000 Euro verurteilt. (kw)