Hamburg. Gut sieben Monate nach dem Schiffsunfall an der Süderelbbrücke hat die Hamburger Staatsanwaltschaft den Kapitän und den Lotsen angeklagt. „Es wurde Anklage gegen den Schiffsführer und den Hilfsschiffsführer wegen fahrlässiger Gefährdung des Schiffsverkehrs erhoben“, sagte Behördensprecherin Nana Frombach der „Bild“-Zeitung (Dienstag). Über die Eröffnung des Hauptverfahrens vor dem Amtsgericht sei noch nicht entschieden.
Am 11. Dezember 2014 hatte das Binnenschiff die westliche Süderelbbrücke gerammt und schwer beschädigt. Anschließend fuhr der 75 Jahre alte Kapitän nach früheren Polizeiangaben weiter. Erst drei Stunden später informierte er von einer Werft in Geesthacht aus die Behörden. Bei dem Aufprall hatte sich nach früheren Angaben der Verkehrsbehörde der westliche Hauptträger der Brücke verformt. Zudem seien Querträger, vertikale Versteifungen und Schweißnähte gerissen.
Zwischenzeitlich war sogar über einen Abriss der Brücke nachgedacht worden.
Außerdem macht die Stadt Hamburg zivilrechtliche Schadenersatz- Ansprüche gegenüber dem Verursacher geltend. Die Verkehrsbehörde vertrete die Interessen des Bundes und habe einen Anwalt beauftragt, sagte Behördensprecherin Susanne Meinecke.
„Die Kosten lassen sich noch nicht abschließend beziffern“, erklärte Meinecke. Erst Mitte bis Ende August werden die Bauarbeiten nach ihren Angaben beendet sein. Die Kosten summieren sich demnach auf zwei bis drei Millionen Euro. (dpa)