Friedrichshafen. Der Zulieferer ZF Friedrichshafen übernimmt seinen US-Konkurrenten TRW Automotive für umgerechnet rund 9,5 Milliarden Euro. Das gab das Unternehmen heute per Mitteilung bekannt. Beide Unternehmen haben nach eigenen Angaben eine bindende Vereinbarung zur Übernahme unterzeichnet. Das vereinte Unternehmen wird mit rund 30 Milliarden Euro Gesamtumsatz und 138.000 Mitarbeitern einer der größten Autozulieferer der Welt.
„TRW fügt sich hervorragend in unsere langfristige Strategie ein“, betonte Stefan Sommer, Vorstandsvorsitzender bei ZF. „Wir verbessern unsere Zukunftsaussichten weiter, indem wir unser Produktportfolio in äußerst attraktiven Segmenten erweitern“, führte er an.
Mit der Übernahme von TRW würde ZF seine Umsätze in China und in den USA, zwei der weltweit wichtigsten Länder der Automobilbranche, mehr als verdoppeln. ZF ist seit 1979 in den USA vertreten und unterhält dort 12 Produktionsstandorte, darunter ein Mitte 2013 eröffnetes Werk für Automatikgetriebe in South Carolina. Durch die Transaktion würde ZF seinen Jahresumsatz in den USA von 2,8 Milliarden Euro (3,9 Milliarden US-Dollar) auf 6,5 Milliarden Euro (9,0 Milliarden US-Dollar) deutlich steigern.
TRW wird neue Division von ZF
Der Hauptsitz von ZF wird nach Unternehmensangaben auch weiterhin in Friedrichshafen sein, TRW hingegen als separate Division in ZF integriert. Entscheidungen über Zuständigkeiten in der Geschäftsführung für den TRW-Bereich wurden noch nicht getroffen. Bis die Übernahme vollzogen ist, sind nun noch verschiedene Genehmigungen erforderlich, unter anderem durch den US-Ausschuss für ausländische Investitionen, die kartellrechtliche Freigabe sowie die Zustimmung der TRW-Aktionäre. ZF geht jedoch davon aus, dass die Transaktion im ersten Halbjahr 2015 abgeschlossen sein wird.
Das Unternehmen TRW ist vor allem für Sicherheitsprodukte wie Airbags, Gurte, Brems- oder Fahrerassistenzsysteme bekannt. ZF ist vor allem auf Antriebe und Fahrwerke spezialisiert. (sno)