Ötigheim/ Stuttgart – Der rein batterieelektrisch angetriebene Mercedes-Benz EActros ist beim Logistikdienstleister Logistik Schmitt bei Rastatt im Einsatz. Als Teil des mehrjährigen Praxistests sind auch Vergleichsfahrten mit dem Oberleitungs-Projekt im Murgtal geplant. Der 25-Tonner verkehrt zwischen dem Lager von Logistik Schmitt in Ötigheim und dem rund sieben Kilometer entfernten Werkteil Rastatt des Mercedes-Benz Werks Gaggenau.
Logistik Schmitt setzt den EActros anstelle eines konventionellen Diesel-Lkw beim Transport von Getriebegehäusen ein. Dabei bewältigt er mit rund 200 Kilometern Reichweite eine Tagesstrecke von etwa 168 Kilometern im Dreischicht-Betrieb. Der Praxiseinsatz zeige, dass sich der EActros für den Pendelverkehr eignet, er sei „zuverlässig, stets einsatzbereit und seine Reichweite deckt das Tagespensum sicher ab“, sagte Rainer Schmitt, geschäftsführender Gesellschafter von Logistik Schmitt. Der EActros transportiere nun bis zu zwölf Tonnen Gewicht und fahre täglich zwölf Touren mit insgesamt 168 Kilometern. „Aufgeladen wird er über eine mobile Ladestation zwischen den einzelnen Touren während den Be- und Entladungsvorgängen auf unserem Gelände“, sagte Schmitt weiter.
Vergleichstests des EActros zum Oberleitungs-Projekt
Im Rahmen des Projekts „EWayBW“ soll der Warentransport auf der B462 bei Rastatt mit dem Betrieb von Diesel-Hybrid-Oberleitungs-Lkw testweise elektrifiziert werden. Parallel dazu finden Vergleichstests des EActros zum Oberleitungs-Projekt statt. Hierbei kommt eine weiterentwickelte Version des EActros mit höherer Tonnage und Reichweite zum Einsatz. Logistik Schmitt wird mit der weiterentwickelten Version des EActros ebenfalls vom Lager in Ötigheim aus dann das 14 Kilometer entfernte Mercedes-Benz Werk Gaggenau mit Achskomponenten beliefern – hauptsächlich über die B462. Diese Strecke entspricht damit zum Großteil der des Oberleitungs-Projekts. Auch die Spezifikationen des EActros werden mit denen der Oberleitungs-Lkw in Sachen Leistungsfähigkeit vergleichbar sein.
Die etwa ein Jahr andauernde Parallelfahrt soll wichtige Daten und Erkenntnisse für den Vergleich beider Konzepte liefern, teilte Daimler mit. Innerhalb dieser Phase ist auch ein Direktvergleich mit dem Oberleitungs-Lkw vorgesehen. Dabei fährt der EActros für circa ein bis zwei Wochen die exakte Oberleitungs-Strecke. Beim Direktvergleich transportiert der EActros – genau wie die Lkw des Oberleitungs-Projekts – Papierrollen auf der rund 18 Kilometer langen Strecke von den Papiermühlen in Gernsbach-Obertsrot zum Logistik-Standort der Firma Fahrner in Kuppenheim. (tb)