Brüssel. Der europäische Umweltverband Transport & Environment (T&E) hat die in den USA jetzt erfolgte Genehmigung der zweiten Phase zur Senkung der Treibhausgase bei Lkw als Vorbild für die EU bezeichnet. „Die USA haben mit diesem Schritt ein weiteres Mal ihre Vorreiterrolle bewiesen, wie auch bei Lkw der Klimawandel durch effizient eingesetzte Mittel bekämpft werden kann”, sagte Stef Cornelis, Spezialist für umweltfreundliche Lkw bei T&E in Brüssel. Kurz zuvor hatte die US-Umweltschutzagentur EPA die neuen Vorschriften zum CO2-Ausstoß von Lkw in den USA veröffentlich und damit offiziell in Kraft gesetzt.
Die neuen US-Vorschriften knüpfen nahtlos an Phase eins an, die 2018 ausläuft. Phase zwei wird bis 2027 laufen und soll den CO2-Ausstoß von Lkw im Vergleich zu 2018 um 25 Prozent senken. Erstmals werden in Phase zwei auch CO2-Werte für Anhänger festgelegt. „Phase zwei des Programms wird neue Standards für mittelschwere und schwere Lkw einführen, mit denen wir den Ausstoß von Treibhausgasen spürbar verringern werden”, ließ sich EPA-Mitarbeiterin Gina Mc Carthy von US-Medien zitieren. Mit Phase zwei des Programms würden die USA ihre weltweit führende Position bei der Entwicklung von treibstoffarmen Technologien bis ins nächste Jahrzehnt hinein sichern.
„Weckruf für die europäischen Gesetzgeber”
„Das ist ein Weckruf für die europäischen Gesetzgeber, endlich auch CO2-Gernzwerte für Lkw zu beschließen, so, wie sie es bereits angekündigt haben”, kommentierte Cornelis. Wenn sich die EU mit der entsprechenden Gesetzgebung nicht beeile, würden US-Trucks bald moderner sein, als die bislang im Technologiebereich führenden Lkw europäischer Hersteller.
Konkret fordert T&E, dass die EU-Kommission im kommenden Jahr Vorschläge für die CO2-Begrenzung bei Lkw vorlegt. Diese Vorschläge sollten ehrgeizigere Ziele verfolgen, als die USA jetzt für ihre zweite Phase formuliert haben. „Alles andere wird Stagnation für Lkw 'made in Europe' bedeuten”, sagte T&E Spezialist Cornelis.
Die EU-Kommission hatte am 20. Juli eine „Europäische Strategie für emissionsarmen Verkehr” vorgestellt. Darin kündigte sie auch an, CO2-Grenzwerte für Lkw eventuell vorschlagen zu wollen. Zurzeit läuft eine öffentliche Befragung zu diesen Plänen. (kw)