Ulm. 2023 wird eine EU-Richtlinie zur Nachhaltigkeitsberichterstattung (Corporate Sustainability Reporting Directive, CSRD) für Unternehmen mit 250 oder mehr Mitarbeitern zur Pflicht. Die Transportvergabeplattform Transporeon will schon jetzt allen Akteuren innerhalb einer Lieferkette ermöglichen, ihre CO2-Bilanz bei Transporten zu messen und zu steuern und hat nun das so genannte Carbon Visibility Dashboard in einer Beta-Version gestartet. Carbon Visibility ermöglicht demnach die Berechnung von Emissionen für alle Verkehrsträger - Straße, Schiene, Luft, See und intermodal - auf globaler Ebene und unter Einbeziehung aller beteiligten Akteure.
Die präzise und standardisierte Messung von Treibhausgasemissionen sei im Logistiksektor eine große Herausforderung, so Transporeon, da die Datenquellen stark fragmentiert, der Aufwand für granulare Berichte hoch und die Datensätze und ihre Verfügbarkeit uneinheitlich seien. Carbon Visibility soll diesen Prozess nun vereinfachen und standardisieren. Die Lösung sei dabei vollständig konform mit den Rahmenbedingungen des Global Logistics Emissions Council (GLEC) und die erste ihrer Art, die auch Realtime- und Primärdaten enthält, betont Transporeon.
Primärdaten via Sixfold
Die Genauigkeit der Scope-3-Transportemissionen von Verladern soll denn auch durch die Messung der Scope-1-Emissionen bei den Spediteuren verbessert werden. Mithilfe des Realtime-Visibility-Anbieters Sixfold werde eine genauere Datengrundlage für die Berechnung geschaffen, heißt es seitens Transporeon. Spediteure könnten wiederum ihren CO2-Ausstoß proaktiv managen und sich gegenüber potenziellen Kunden durch nachhaltige Geschäftsmodelle besser positionieren, wirbt die Plattform bei der Carrier-Zunft um die Bereitschaft zu noch mehr Transparenz.
Insgesamt erhalten nun 100 Transporeon-Kunden (Verlader, Spediteure und Logistikdienstleister) Zugang zur Beta-Version von Carbon Visibility. Unternehmen wie PepsiCo, Sipro, Trane, Evonik, Rewe und DS Smith haben sich bereit erklärt, bei der Validierung der Beta-Version zu helfen. Die Freigabe der finalen Produktversion ist für den Sommer 2022 geplant. Sie soll dann für alle Transporeon-Kunden verfügbar sein.