Erfurt. Der Landesverband Thüringen des Verkehrsgewerbes (LTV) übt harte Kritik an der von der Bundesregierung geplanten Einführung eines Mindestlohns von 8,50 Euro die Stunde. Ein Stundenlohn in dieser Höhe bedeute für die Fachsparte Güterverkehr eine Lohnsteigerung von fast 12 Prozent im Vergleich zum letzten Angebot gegenüber der zuständigen Gewerkschaft, hieß es in einer Mitteilung. Dies könnte aber nur erreicht werden, wenn der Preis für alle Frachten ab sofort um vier Prozent erhöht würde. Da dies nur in wenigen Nischen in der Praxis möglich sei, müsse als Folge mit der Reduzierung von Fuhrparks und einem Personalabbau bis 2015 gerechnet werden, teilte der Verband mit.
Der gesetzliche Mindestlohn soll 2015 kommen und bundesweit 8,50 Euro die Stunde betragen. Allerdings können die Tarifpartner in einer Übergangszeit bis 2017 auch Abschlüsse Vereinbaren, die unter 8,50 Euro die Stunde liegen. Den Mitgliedern des Thüringer Verkehrsgewerbes ist das allerdings nicht genug. „Wir fordern, dass die für den Mindestlohn vorgesehenen Ausnahmeregelungen über das Jahr 2017 hinausbestehen“, schließt der Verband seine Stellungnahme ab. (sno)
Gerald Kraus