Altenberge. Weltweit werden immer mehr Waren auf der Straße transportiert, auch Handel und Konsum legen zu. Davon profitiert der LKW-Zulieferer Schmitz Cargobull. Im Geschäftsjahr 2013/14 (31.3.) stieg der Umsatz nach vorläufigen Zahlen um 7,5 Prozent auf 1,62 Milliarden Euro. Der Überschuss vor Steuern sei um 66 Prozent auf 63 Millionen Euro geklettert, sagte Konzernchef Ulrich Schümer am Mittwoch im Stammwerk im westfälischen Altenberge bei Münster.
Ähnlich gute Zahlen meldete der nur 40 Kilometer entfernte Mitbewerber Krone vor kurzem. Bei den Nutzfahrzeugen rechnet Krone für 2013/14 mit einem Umsatz von erstmals über einer Milliarde Euro. In Europa liegt der Marktanteil von Schmitz Cargobull im Durchschnitt der letzten zwölf Monate bei 27 Prozent. Krone kommt auf 20 Prozent.
Mehr als 45.100 Einheiten hat Schmitz Cargobull im abgelaufenen Geschäftsjahr produziert, im laufenden sollen es 47 500 werden. Der Umsatz soll auf 1,8 Milliarden Euro steigen. Die Aktiengesellschaft ist zu gleichen Teilen in der Hand von drei Familienstämmen.
Russische Kunden durch Sanktionen verunsichert
Schümer zeigte sich besorgt über die Entwicklung in Russland und die Folgen der Krise in der Ost-Ukraine. Der Absatz von Trailern aus dem russischen Werk von Schmitz Cargobull werde sich in diesem Geschäftsjahr halbieren. Das sei in der Prognose schon eingerechnet.
Die Kunden in Russland seien durch die Sanktionen des Westens spürbar verunsichert, sagte Schümer. Dabei sei dies ein wichtiger Markt: Zehn Prozent der Sattelauflieger setze Schmitz Cargobull dort ab. Zuwächse in anderen Märkten wie Südwesteuropa würden dies aber mehr als ausgleichen.
Sorgen bereitet dem Trailer-Hersteller auch die Entwicklung der Rohstoffpreise. Besonders Aluminium sei viel teurer geworden. Darum erhöhe Schmitz Cargobull jetzt die Preise um 2,9 bis 3,3 Prozent.
Fast sämtliche Überschüsse würden in das Unternehmen investiert, sagte Schümer. 30 Millionen Euro seien allein in die neue Langträger-Fertigung in Altenberge geflossen. Dabei geht es um Trailer ohne Schweißnähte.
Auch das neue Werk im chinesischen Wuhan, eine Investition von 100 Millionen Euro, stehe vor dem Start. Den chinesischen Markt schätzte Vorstandsmitglied Andreas Schmitz auf bis zu 200 000 Einheiten. Dort strebe man bis 2018/19 einen Marktanteil von 10 Prozent an. (dpa)