Mannheim. Die Raben Group bezieht Position zum Lang-Lkw. Anlässlich des „Tag der Logistik“, der diese Woche stattfindet, fordert der Logistikdienstleister bei diesem Thema ein „Ende der Kleinstaaterei“ und eine Erlaubnis für den Einsatz der Fahrzeuge in ganz Europa und nicht nur auf eingeschränkten Streckennetzen. „Die effiziente Planung von innereuropäischen Transportstrecken wird durch ein massives Problem behindert: Der Lang-Lkw darf von den Logistikunternehmen noch nicht überall auf die Straße gebracht werden“, sagt Ewald Raben, CEO der Raben Group. Er macht sich deswegen für eine europaweite Zulassung der bis zu 25,25 Meter langen Fahrzeuge stark. Die Ergebnisse der Feldversuche mit den Trucks hätten unter anderem Einsparungen beim Dieselverbrauch bei identischen Transportmengen im Vergleich zu den bisherigen Lkw ergeben. So könnte CO2-Emssionen im Straßengüterverkehr mit dem Lang-Lkw um bis zu 25 Prozent gesenkt werden.
In Deutschland hatte nach einer Vielzahl von Testversuchen und kontrovers geführten Diskussionen Anfang 2017 der Regelbetrieb für den Lang-Lkw begonnen, allerdings nur auf ausgewählten Straßen: „Das Problem ist hier die letzte Meile“, merkt Raben an. „Viele kleinere Straßen von und zu Gewerbegebieten sind für Lang-Lkw nach wie vor gesperrt. Dann müssen die Güter aufwendig umgeladen werden“, beklagt er.
„Dass ein grenzüberschreitender Verkehr für die langen Lkw an einigen Stellen Europas nicht möglich ist und selbst innerhalb des Europäischen Binnenmarkts bilateraler Vereinbarungen bedarf, zersplittert den Kontinent in einer Art, die mich an längst überwunden geglaubte frühere historische Epochen erinnert“, fährt Raben fort. Gerade vor dem Hintergrund, dass der Straßengüterverkehr in den kommenden Jahren weiter steigen werde, sei der Lang-Lkw sinnvoll. Studien hätten bewiesen, dass der Lang-Lkw sicher ist, den Kohlendioxidausstoß verringert und mit ihm statt drei nur noch zwei Trucks für dasselbe Warenvolumen auf die Straße gebracht werden müssen. „Diese Vorteile sollten durch willkürlich gezogene Grenzen auf Europas Landkarten nicht torpediert werden“, bezieht der Raben-CEO Stellung. (sno)