Rüsselsheim. Er gehörte immer wieder zu den Topsellern im Pick-up-Segment und Mitsubishi-Programm: der L200, den die Japaner jetzt nach neun Produktionsjahren und rund 1,3 Millionen gebauten Einheiten ablösen. Nachdem der Neue bereits im November 2014 in Asien und Ozeanien präsentiert wurde, feiert er auf dem Genfer Salon seine Europapremiere.
Dabei handelt es sich um eine komplette Neuentwicklung, bei der Mitsubishi vor allem die Zuverlässigkeit, Robustheit, Wendigkeit und den Innenraukomfort verbessert haben will. Außerdem hat man den cw-Wert auf 0,42 gesenkt. Viel wichtiger ist aber der neue Antriebsstrang: Künftig tut unter der Haube ein sogenanntes 2,4-Liter-„Clean Diesel“-Triebwerk in zwei Leistungsstufen mit 113 kW (154 PS) und 133 kW (181 PS) sowie Drehmomenten von 380 respektive 430 Newtonmetern Dienst. Die CO2-Minimalwerte sollen von 199 auf 169 Gramm pro Kilometer gesunken sein. Neu aufgelegt hat Mitsubishi auch die Getriebe: Die Kraft übertragen wahlweise ein neues Sechsgang-Schaltgetriebe oder eine neue Fünfstufen-Automatik, die mehr Leistung, niedrigere CO2-Emissionen und einen geringeren Wartungsbedarf bringen sollen. Dazu kommen verlängerte Wartungsintervalle (Ölwechsel jetzt alle 20.000 anstatt 15.000 km), das wartungsfreie Automatikgetriebe und umfassende Korrosionsschutzmaßnahmen.
Bei den Abmessungen wollen die Japaner Maß gehalten haben und trotzdem mehr Innenraum bieten. Dazu kommt der laut Mitsubishi kleinste Wendekreisradius der Klasse (5,9 Meter), während man die Ladeflächenlänge dezent mit „konkurrenzfähig“ umschreibt. Einen großen Schritt will man laut Mitsubishi bei der Qualitätsanmutung gemacht haben. Außerdem sollen Sitze und Sitzposition optimiert worden sein, während man die Geräuschentwicklung reduzierte. Optional gibt es auch eine Zwei-Zonen-Klimautomatik. Mehr Komfort sollen bei der Club Cab Version die geteilten Türen bringen.
Seit alle Pickup-Hersteller extrem harte Rütteltests bis zur Materialermüdung durchführen, steigen auch die Ansprüche an den Rohbau. Hier will Mitsubishi beim Neuen eine erhöhte Lebensdauer durch Verstärkungen an Rohkarosserie und Fahrgestellrahmen erreichen. Mitsubishi spricht von einer siebenprozentigen Erhöhung der Karosserie-Torsionssteifigkeit durch neue Chassis-Rahmenstruktur. Außerdem spendierte man dem L200 für einen Fahrer-Knieairbag.
Auch in Sachen Sicherheit legte man nach: Neben dem Permanent-Allradsystem „Super Select 4WD“ mit Geländeuntersetzung, optimierte man das Fahrwerkslayout und bietet zusätzliche Assistenzsysteme (Spurhalteassistent „Lane Departure Warning“, Anhängerstabilisierung „Trailer Stability Assist“, Berganfahrhilfe „Hill Start Assist“) an. Neu ist auch die Option auf Bi-Xenon-Scheinwerfer (mit integrierten LED-Tagfahrleuchten) und einer Rückfahrkamera.
Gebaut wird der neue L200 Pickup bei Mitsubishi Motors Thailand für alle globalen Märkte, die Markteinführung in Europa (Mitsubishi-Absatzregion „MME34“) erfolgt im Sommer 2015. Lieferbar ist der Neue als Viersitzer mit viertüriger „Club Cab“-Karosserie und als „Double Cab“ mit vier Türen und fünf Sitzplätzen. Was man nicht vergessen darf: Mit rund 25 Prozent Anteil am weltweiten Absatzvolumen und Umsatz der Marke, wird auch die Neuauflage des L200 wieder ein für Mitsubishi Motors strategisch wichtiges Modell. (gs)