Lisle. Der US-Lkw-Hersteller Navistar, bei dem VW einen Anteil von gut 16 Prozent hält, ist von einem Gericht im US-Bundesstaat Tennessee zu einer Strafe von 30,8 Millionen Dollar (26,3 Millionen Euro) wegen Mängeln am Abgasrückführungssystem zur Minderung der Stickoxid-Emissionen (NOx) bei den Motoren des Lkw-Modells 243 Navistar International Prostars verurteilt worden. Navistar habe die Mängel gekannt, die Motoren aber trotzdem verkauft und damit wissentlich gegen geltende Gesetze verstoßen, begründeten die Richter ihr Urteil.
Geklagt hatte das US-weit tätige Transportunternehmen Milan Supply Chain Solutions, das 2011 und 2012 mehrere Navistar-Lkw mit dem betroffenen MaxxForce 13 Motor gekauft hatte. Laut Milan habe Navistar bei der Kommerzialisierung gewusst, dass die Testergebnisse mangelhaft und unvollständig gewesen seien sowie Fehler bei den Abgasrückführungssystemen gezeigt hätten. Trotzdem habe Navistar die Motoren verkauft und damit die Transportunternehmen quasi zur Test-Flotte des neuen Motors gemacht.
„Wir sind enttäuscht über dieses Urteil und prüfen, ob wir es anfechten werden“, teilte eine Navistar-Sprecherin mit. Navistar habe Gerichtsverfahren mit ähnlichen Vorwürfen gegen die MaxxForce 13 Motoren bisher immer gewonnen, darunter auch Betrugs-Klagen in Texas, Wisconsin, Michigan, Indiana, Alabama und Illionois. Die Motoren seien vor der Kommerzialisierung sehr wohl auch auf der Straße getestet worden. (kw)