Stuttgart/Wörth am Rhein. Mercedes-Benz Lkw stellt die Weichen für die künftige Serienproduktion von batterieelektrischen und Brennstoffzellen-Lkw und hat sich klar zum Standort Wörth bekannt. Wie der Daimler-Konzern mitteilt, hätten sich Unternehmensleitung und Betriebsrat auf wesentliche Eckpunkte zur künftigen Weiterentwicklung und Zukunftssicherung des größten Standorts des Lkw-Herstellers geeinigt. Diese umfasst unter anderem die Entscheidung, am Standort Wörth die Produktion weiterer Lkw mit CO2-neutralem Antrieb anzusiedeln.
So sieht der zeitplan aus: Als erster batterie-elektrisch angetriebener Lkw soll der E-Actros für den Verteilerverkehr im Oktober 2021 in Wörth in die Serienfertigung gehen, der E-Econic folgt im nächsten Jahr. Der batterieelektrische E-Actros Long Haul für den Fernverkehr werde ab Mitte des Jahrzehnts folgen, so Daimler. Ab 2027 könnten die ersten Serien-Lkw mit wasserstoffbasiertem Brennstoffzellenantrieb an Kunden übergeben werden.
Erhebliche Investitionsmittel nötig
Das in einer Betriebsvereinbarung festgelegte Zukunftsbild für das Werk Wörth ist mit einer Laufzeit bis Ende 2029 versehen, Details zur Umsetzung sollen in den kommenden Monaten zwischen Unternehmensleitung und Arbeitnehmervertretern weiter ausgearbeitet werden. Der Lkw-Bauer weist aber auch darauf hin, dass die anstehende Transformation des Standorts inklusive Umbau der Produktion erhebliche Mittel benötige. Das Unternehmen werde hierfür in den kommenden Jahren weiter in den Standort investieren, die Transformation erfordere aber auch die Unterstützung aus öffentlicher Hand. Daimler Truck habe entsprechend bei der Bundesregierung einen Antrag im Rahmen der Förderung der Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologien eingereicht, in dem auch der Umbau am Standort Wörth mit einbezogen ist. Die Landesregierung Rheinland-Pfalz habe bereits in der letzten Regierungserklärung ihre Unterstützung signalisiert, heißt es weiter.
Ab 2022 CO2-neutral
Neben den Produkten soll der gesamte Standort Wörth inklusive Produktion ab 2022 CO2-neutral werden, genau wie alle anderen europäischen Werke von Daimler Truck. Ermöglicht werden soll dies das unter anderem durch ein Grünstromkonzept bei Daimler: Der CO2-freie Strombezug aus regenerativen Energiequellen soll die Basis für die CO2-neutrale Produktion bilden, in dem der Standort ab 2022 Strom aus Wind- und Solarparks sowie Wasserkraftwerken beziehe. Auf dem Weg zu einer grünen Fabrik soll das Mercedes-Benz Werk Wörth darüber hinaus langfristig CO2-frei arbeiten, indem ein vollständig erneuerbares Energiesystem sukzessive in den nächsten Jahren aufgebaut wird. (mh)