München. Der Lastwagen- und Maschinenbauer MAN steckt immer noch in den roten Zahlen. Allerdings geht es bei den LKW-Verkäufen wieder bergauf. „Erwartungsgemäß verlief das dritte Quartal 2013 für die MAN Gruppe besser als die ersten sechs Monate“, sagte der Chef der Volkswagen-Tochter, Georg Pachta-Reyhofen am Dienstag bei Vorlage der Zahlen für das dritte Quartal in München.
Vor allem in Europa zogen die LWK-Bestellungen kräftig an. Im dritten Quartal lag das Plus hier bei rund 50 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal. Hauptgrund ist die anstehende strengere Abgasnorm Euro 6, die von Januar an gilt. Viele Spediteure investieren jetzt noch in Euro-5-Fahrzeuge. Auch die MAN-Rivalen Daimler und Scania haben diesen Vorzieheffekt bemerkt.
Die Branche freut das Plus allerdings nur bedingt, denn wer jetzt einen Lastwagen kauft, spart sich die Investition möglicherweise im kommenden Jahr. Diese Gefahr sieht auch Pachta-Reyhofen. MAN sehe diese Vorzieheffekte „mit sehr gemischten Gefühlen“. Eine echte Trendwende am Markt gebe es derzeit wohl nicht. In Europa geht Nutzfahrzeug-Chef Anders Nielsen für 2014 von einem ähnlichen Markt wie 2013 aus.
Bezogen auf die ersten neun Monate verzeichnet MAN einen Rückgang der Umsätze im LKW-Geschäft von 7 Prozent auf 5,259 Milliarden Euro. Der Absatz lag mit 49.646 LKW ebenfalls unter dem Vorjahreszeitraum (56.474). Das operative Ergebnis im LKW-Bereich liegt mit 80 Millionen Euro deutlich unter Vorjahreswert (135 Millionen Euro).
Der Auftragseingang für die gesamte MAN Gruppe kletterte vor allem wegen des guten LKW-Geschäfts im dritten Quartal um rund 22 Prozent auf 4,3 Milliarden Euro. Der Umsatz lag im vorletzten Jahresviertel mit gut 3,6 Milliarden Euro allerdings gut sechs Prozent unterhalb des Vorjahres. Unter dem Strich verbuchte MAN vor allem aus steuerlichen Gründen einen Verlust von 218 Millionen Euro. Seit Jahresbeginn liegt der Konzern damit bei einem Minus von fast 600 Millionen Euro. (diwi/dpa)