München. Der Finanzchef des Lastwagenbauers MAN, Frank H. Lutz, verlässt das Unternehmen mit sofortiger Wirkung. Lutz habe sich mit dem Aufsichtsrat über die einvernehmliche Aufhebung seines Vertrages geeinigt, teilte MAN am Montagabend mit und bestätigte damit einen entsprechenden Bericht der „Süddeutschen Zeitung“. Sein Verantwortungsbereich wird vom Vorstandssprecher Georg Pachta-Reyhofen übernommen. Lutz trat 2006 als Senior Vice President für den Bereich Finanzen in das Unternehmen ein und wurde 2009 als Vorstand für Finanzen von MAN berufen.
Die Zeitung berichtet, Lutz habe nicht abwarten wollen, bis der Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag durch den Volkswagen-Konzern in Kraft tritt. „Damit würde sein Bereich mit Aufgaben wie Investor Relations, Finanzierungen und Jahresabschlüssen wegfallen und zentral über Wolfsburg laufen“, zitierte das Blatt Konzernkreise.
VW plant einen integrierten Auto- und Nutzfahrzeugkonzern, zu dem auch die LKW-Töchter MAN und Scania gehören. Daher hatten die Wolfsburger erst im vergangenen Jahr ihren Stimmrechtsanteil bei MAN auf 75,03 Prozent aufgestockt. Die vollständige Kontrolle über das einstige Dax-Schwergewicht könnte Wolfsburg bereits nach einem entsprechenden Hauptversammlungsbeschluss in diesem Sommer erlangen. Danach könnte VW die restlichen MAN-Aktionäre mit einem Geldangebot abfinden. (dpa/bw)