München. Kurz vor Beginn der IAA Nutzfahrzeuge in Hannover zeigen sich die LKW-Hersteller vorsichtig optimistisch. Dass der deutsche LKW-Hersteller MAN Kurzarbeit in zwei Werken angekündigt hat, lässt die Wettbewerber unbeeindruckt. Der Münchner LKW-Hersteller hatte aufgrund des schlechten Auftragseingangs in Folge des Euro-6-Vorzieheffekt im vergangenen Jahr für zwei Werke Kurzarbeit angekündigt.
„Kurzarbeit ist für uns definitiv kein Thema“, bestätigt der Nutzfahrzeughersteller Daimler. Allerdings seien auch in der Stuttgarter Konzernzentrale die Vorzieheffekte durch Euro 5/Euro 6 spürbar, bestätigte ein Sprecher.
Auch bei den ausländischen Konkurrenten denkt man nicht an Kurzarbeit: Derzeit gebe es keine Pläne, die europäische LKW-Produktion zurückzufahren, bestätigt Volvo. Die Nachfrage nach Volvo-LKW habe sich im Laufe des Jahres sogar leicht erhöht. Auch bei Renault und Iveco steht die Drosselung der Produktion nicht auf dem Plan. „Wir sind breit aufgestellt im europäischen Markt. Die Märkt in denen wir hohe Marktanteile haben, entwickeln sich vorsichtig positiv“, erklärt ein Sprecher von Iveco.
VDA hält an positiver Prognose fest
Der Verband der Automobilindustrie halt für den deutschen Markt an seiner positiven Einschätzung fest. Erst Anfang September hatte der Verband seine Marktprognose für den deutschen Lastwagenmarkt erhöht: „Für das Gesamtjahr rechnen wir mit einem Wachstum von vier Prozent auf gut 83.000 schwere LKW,” erklärte VDA-Präsident Matthias Wissmann.
Laut Angaben des Kraftfahrtbundesamts (KBA) haben sich die Zulassungen von LKW über 3,5 Tonnen in Deutschland von Januar bis Ende Juli um 7,8 Prozent gegenüber Vorjahreszeitraum erhöht. Bei den LKW über 16 Tonnen lag das Plus bei über 15 Prozent. Einzig im mittelschweren Segment von 6 bis 15,99 Tonnen gab es einen Rückgang von 13 Prozent. (diwi)