Phoenix/London. Die Muttergesellschaft des Lkw-Herstellers Iveco, CNH Industrial, ist mit dem US-Fahrzeughersteller Nikola eine strategische Partnerschaft eingegangen, um gemeinsam den von Nikola entwickelten Brennstoffzellen-Lkw in Amerika und Europa zu vermarkten. 2022 will Nikola seine ersten mit Wasserstoff betriebenen Lkw in Europa anbieten, den so genannten Nikola Tre. An der Kommerzialisierung wird Iveco jetzt durch die Partnerschaft maßgeblich beteiligt sein.
Für die Partnerschaft kaufte sich CNH Industrial mit Aktien im Wert von 250 Millionen US-Dollar (knapp 227 Millionen Euro) in die Nikola Motor Company ein. CNH wird Nikola die Expertise aus den Tochterunternehmen Iveco und dem Motorhersteller FPT Industrial zur Verfügung stellen. Die bisherige Partnerschaft zwischen Nikola und dem norwegischen Wasserstoff-Spezialisten Nel bleibt erhalten.
Erfahrung bei LNG-Motoren entscheidend
Nikola hatte im Frühjahr angekündigt, auf dem europäischen Markt nach einem Partner für die Kommerzialisierung seines Brandstoffzellen-Lkw suchen zu wollen. Die Wahl sei letztlich auf CNH Industrial gefallen, weil dessen Marken Iveco und FPT Industrial führend bei der Entwicklung und dem Einsatz von LNG-Motoren seien. Das Netz von Gaszentralen, das sich die beiden Marken dafür aufgebaut hätten, könnte später für die Produktion von Wasserstoff für die Nikola-Lkw genutzt werden.
Bei der europäischen Markteinführung der Brennstoffzellen-Lkw soll Nikola das Iveco-Verkaufs- und Dienstleistungsnetzwerk in Europa nutzen können. Neben der Partnerschaft für den Brennstoffzellen-Lkw ist langfristig auch eine Partnerschaft für batteriebetriebene E-Lkw geplant. (kw)