Neuenstein. Die mittelständische Speditionsgruppe Ihro hat mit der Bestellung von 15 Erdgas-Lkw in den umweltfreundlichen Ausbau des eigenen Fuhrparks investieren. Das hat das Unternehmen in einer aktuellen Pressemitteilung bekannt gegeben. Die ersten sechs LNG-Sattelzugmaschinen sind demnach bereits seit Februar im Einsatz. LNG steht für Liquified Natural Gas (Flüssigerdgas). Ihro hat laut eigener Aussage zahlreiche alternative Antriebsvarianten getestet und sich jetzt für LNG entschieden, weil es für schwere Lkw aktuell die umweltfreundlichste Lösung zu sein scheint, die gleichzeitig auch die Fahrleistungen ermögliche, die die Speditionsgruppe brauche.
Weitere Fakten zu den neuen Fahrzeugen
Die LNG-Lkw haben laut Ihro mit einer Tankfüllung eine Reichweite von bis zu 1250 Kilometern. „Wir haben bereits seit 2016 auch Lkw im Einsatz, die mit komprimiertem Erdgas fahren, also mit CNG“, erläutert Ihro. „Aber mit einer Reichweite von maximal 250 Kilometern können wir die praktisch nur im Nahverkehr einsetzen.“ Zuvor hatte Ihro bereits alternative Kraftstoffe wie Rapsöl oder Biodiesel auf Pflanzenölbasis getestet und seit 2016 ist im Audi-Werk in Neckarsulm auch eine Elektro-Sattelzugmaschine im Einsatz. „Für den Fernverkehr gibt es noch immer keine praktikablen Lkw mit Elektromotor, während Gas eine gute Alternative zum Diesel darstellt.“ Durch den Einsatz von Biogas könne die Umweltbilanz laut Ihro künftig außerdem „nochmals deutlich verbessert“ werden.
Ihro hat sich durch die Corona-Krise 2020 gekämpft
Weil Firmen aus der Automobilindustrie zu den Hauptkunden von Ihro gehören, sei der Umsatz der Speditionsgruppe im Jahr 2020 um 8 Prozent auf 37,1 Millionen Euro gesunken. „Durch den ersten Lockdown im März stand kurze Zeit später der Automobilbereich fast komplett still“, so Ihro. „Im April mussten wir 120 Lkw vorübergehend stilllegen. Im Juli ist das Geschäft wieder spürbar angezogen und nach dem Ende der Sommerferien waren alle unsere Lkw wieder im Einsatz.“ Die Belegschaft von Ihro lag konstant bei 380 Mitarbeitern. „Wir haben trotz des deutlichen Einschnitts im Frühjahr keinen einzigen Mitarbeiter entlassen.“
Die positive Entwicklung hätten sich im laufenden Jahr fortgesetzt. Nicht nur der Transportbereich, sondern auch die Nachfrage nach Lagerlogistik sei deutlich gestiegen. „Immer mehr Kunden wollen von uns eine Kombination von Transport- und Lagerdienstleistungen“, so Ihro. „Deshalb suchen wir dringend neue Flächen zur Erweiterung unserer Lagermöglichkeiten.“ Bevorzugt sucht das Unternehmen an seinem Stammsitz in Neuenstein (Hohenlohekreis), um durch die Nähe der verschiedenen Unternehmensbereiche größtmögliche Synergien zu erzielen und unnötige Quertransporte zu vermeiden. „Lagerstandorte außerhalb von Neuenstein bedeuten, dass wir zumindest auch Teile unserer Transportorganisation verlagern müssten.“ (ja)