München. Von seiner Lastwagen-Tochter MAN kann der vom Abgas-Skandal gebeutelte VW-Konzern derzeit kaum finanzielle Unterstützung erwarten. Der Konjunktureinbruch in Brasilien und der Unternehmensumbau haben das operative Ergebnis der Münchner auf 92 Millionen Euro zusammenschrumpfen lassen. Das ist weniger als ein Viertel dessen, was das Unternehmen im vergangenen Jahr erwirtschaftet hat, wie MAN am Freitag mitteilte. Der Umsatz schrumpfte um vier Prozent auf 13,7 Milliarden Euro.
Auf die schlechten Zahlen reagierte die Volkswagen AG bereits und gründete im Mai die Nutzfahrzeug-Holding: die Volkswagen Truck & Bus GmbH. Darin arbeiten MAN Truck & Bus, MAN Latin America und Scania zusammen. Die operative Verantwortung bleibt laut VW aber erhalten. Durch Synergien in den Bereichen Beschaffung und Entwicklung will der Konzern bei den Nutzfahrzeug-Töchtern Geld sparen.
Auch im laufenden Jahr erwartet MAN noch keine spürbare Erholung im Lkw-Geschäft. Der Umsatz werde insgesamt noch einmal leicht sinken, erwartet das Unternehmen. Der Auftragseingang - ein Indikator für das künftige Geschäft - fiel im vergangenen Jahr um sechs Prozent. (dpa/ks)