Colorado Springs. Wie groß der US-Binnenmarkt ist, lässt sich auch an der Präsentation des neuen Freightliner Cascadia ablesen: Der wurde in den Kundenfarben der zwölf größten Abnehmer präsentiert, die allein 60.000 Lkw betreiben und insgesamt ein Viertel der kompletten Cascadia-Produktion abnehmen. In den letzten sechs Jahren investierten sie rund neun Milliarden Dollar in neue Freightliner-Produkte, wie Freightliner-CEO Martin Daum stolz anmerkte. Sie bilden damit auch ein Rückgrat der Produktion der US-Marke.
Der neue soll analog zum Actros sparsamer und im Unterhalt noch günstiger sein – auch weil er laut CEO Daum permanent online ist und alle Daten immer an den Kunden (und Daimler Trucks North America) sendet. Dadurch sollen die Standzeiten weiter sinken und das Auto noch zuverlässiger werden. So stellte man bei den Vorserienmodellen laut Daum fest, dass sich bei bestimmten Temperaturen (heftigen Minusgraden) und bestimmten Einsatzprofilen Probleme am Motor ergeben könnten. Deshalb legte man bei entsprechender Witterung die benötigten Teile bei den Servicepartnern auf Lager und informierte die Kunden über einen eventuellen Tausch.
Tatsächlich konnte man später auftretende Problem bereits im Vorfeld auslesen und die Fahrzeuge rechtzeitig in die Werkstatt beordern, so dass den Kunden Ausfälle erspart blieben und die Standzeiten minimiert wurden. Doch die Softwareentwicklung geht laut Daum noch weiter: Künftig können in den USA auch Geschwindigkeit und sogar Leistungseinstellungen vom Kunden freigeschaltet werden, Softwareupdates sollen ohne dessen Zutun erfolgen: Der Fahrer wird informiert und muss das Auto nur noch eine gewisse Zeit abstellen, bis die neue Software aufgespielt ist, der Rest funktioniert online. Ähnliches plant man künftig auch für die europäischen Modelle. Nachteil für den Kunden: Jedes noch so kleine Vergehen kann von Daimler unmittelbar eingesehen und „geahndet“ werden – während Fahrer und Dispo von der neuen Online-Intelligenz des Autos definitiv profitieren dürften!