Brüssel. Belgiens nördliche Region Flandern hat mit einem zweiten Test von Lang-Lkw begonnen. Zugelassen sind Fahrzeuge mit einer Gesamtlänge von 25,25 Metern und einem zulässigen Gesamtgewicht von 60 Tonnen. Der Test soll bis 2024 laufen. Wie viele Unternehmen und Fahrzeuge an dem Test teilnehmen, ist noch unklar.
Bei diesem zweiten Test will Flandern aus den Fehlern des ersten Tests lernen. Bei dem ersten Test zwischen 2014 und 2016 hatte es zwar 250 interessierte Unternehmen gegeben. Aber nur zwei Unternehmen wurde es letztlich aufgrund der strengen Vorgaben erlaubt, auf zwei Strecken Lang-Lkw zu testen.
Ein Netz von 30 Strecken
Diesmal gibt die flämische Regierung ein Netz von 30 Strecken vor, das im Kern aus den flämischen Autobahnen, wichtigen Nationalstraßen und Zufahrten zu Logistik-Zentren wie zum Beispiel Hafengebieten besteht. Interessierte Unternehmen können die Aufnahme weiterer Straßen beantragen, um eine für sie günstige Fahrtstrecke zu ermöglichen. Solche Anträge können ab sofort eingereicht werden. Die Prüfung der Anträge soll laut Angaben des flämischen Verkehrsministeriums rund einen Monat dauern. Im August könnten die ersten Lang-Lkw in Flandern deshalb voraussichtlich fahren.
In Belgiens südlicher Region Wallonie läuft seit 2017 ein auf maximal acht Jahre angelegter Test mit Lang-Lkw. Ob Fahrten zwischen den beiden Landesteilen möglich sein werden, ist zurzeit noch unklar. Gleiches gilt für den grenzüberschreitenden Verkehr von Lang-Lkw zwischen Flandern und den Niederlanden. 2015 hatten sich die Außenminister der Benelux-Staaten darauf geeinigt, solche grenzüberschreitenden Fahrten grundsätzlich zuzulassen.
Der niederländische Branchenverband „Transport en Logistiek Nederland“ (TLN) hatte bereits Mitte Mai in Aussicht gestellt, dass die Genehmigung für solche grenzüberschreitende Fahrten im flämischen Test möglich werden sollen. Vom flämischen Verkehrsministerium war dazu auf VR-Anfrage noch keine Auskunft zu bekommen. (kw)