Berlin. Das Hin und Her mit der Maut verschlechtere die Chancen, dass Euro 6 vom Start weg die volle Wirkung entfalte, äußerte sich Daimler-Vorstand Wolfgang Bernhard während des VDA-Nutzfahrzeug-Symposiums in Berlin. Der Vorsitzende des Vorstandskreises Nutzfahrzeuge des Verbandes der Automobilindustrie (VDA) machte deutlich, wie notwendig es gewesen wäre Anreize für Euro 6 zu schaffen: „Bei der Einführung der Euro-5-Norm im Jahr 2009 wurden ein halbes Jahr vor dem Stichtag bereits 40 Prozent der Fahrleistung von Euro-4- und Euro-5-LKW erbracht. Bei Euro 6 erreicht dieser Wert schätzungsweise noch nicht einmal fünf Prozent“, so Bernhard. Nur rund 10.000 Euro-6-LKW seien bisher in Deutschland auf den Straßen. Bernhard befürchtet den verstärkten Kauf von Euro-5-LKW, womit der „Umwelt sicher nicht gedient“ wäre.
Auch VDA-Präsident Matthias Wissmann bedauerte, dass die Euro-6-Mautklasse noch nicht eingeführt wurde. Eine eigene Mautklasse für Euro 6 wäre wirtschafts- und umweltpolitisch sinnvoll gewesen, erklärte er. „Wir setzen jetzt darauf, dass nach der Bundestagswahl zügig darüber entschieden wird.“(bb)