Dortmund. Der erste 12 Tonnen schwere Elektro-LKW Nordrhein-Westfalens ist seit Anfang August für den 1-Euro-Discounter Tedi im Einsatz. Das Unternehmen will den Elektro-LKW zur Belieferung zahlreicher Filialen in Dortmund und NRW einsetzen. Dafür hat die Tedi nach eigenen Angaben ein spezielles Konzept erarbeitet, bei dem die Lieferwege optimal auf die maximale Reichweite abgestimmt wurden und die Energie bestmöglich genutzt wird. Einmal geladen, könne das Fahrzeug mit rund fünf Tonnen maximaler Nutzlast etwa 200 Kilometer zurücklegen, so Tedi gegenüber der VerkehrsRundschau. Das Konzept sehe eine tägliche Fahrleistung von 300 bis 400 Kilometern vor.
Die Batterie des Wagens wird auf dem Betriebsgelände geladen. Ein Ladevorgang dauert 4,5 Stunden und kann mehrmals pro Tag durchgeführt werden. Da die Tedi-Zentrale ausschließlich Ökostrom des Mülheimer Versorgers Grün-Haus-Energie bezieht, entstehen keine Emissionen. Um das Fahrzeug herzustellen, wurde ein herkömmliches Diesel-Fahrzeug gekauft, das von der holländischen Firma Emoss zu einem Elektro-LKW umgerüstet wurde.
Leisere Hebebühne durch Kunststoffbeschichtung
Um das Fahrzeug außerdem auch noch leiser zu machen, wurde laut Tedi die Hebebühne mit einem besonderen Kunststoff beschichtet. Dadurch würden die Rollgeräusche beim Be- und Entladen minimiert. Auch der Innenraum des LKW-Aufbaus sei mit dämmendem Material verkleidet.
„Lastwagen mit reinem Elektro-Antrieb werden künftig wegweisend sein, wenn es um die Reduzierung des CO2-Ausstoßes geht. Wir wollen diese Entwicklung vorantreiben und haben uns deshalb dazu entschlossen, einen 12-Tonner einzusetzen, der nur mit grünem Strom angetriebenen wird“, sagt Frank Oesterling, Vorsitzender der Geschäftsführung von Tedi. Der Discounter Tedi unterhält europaweit rund 1400 Filialen eröffnet. Das Handelsunternehmen hat neben einer großen Auswahl an Haushalts-, Elektro- und Heimwerkerprodukten, Schreib- und Spielwaren, Geschenk- und Dekorationsware auch Wäsche- sowie Strumpfartikel im Angebot.
Pilotprojekt für E-Mobilität
Der Elektro-LKW ist Teil des Projektes „Elektromobile urbane Wirtschaftsverkehre“ (Elmo), das in Zusammenarbeit mit der Wirtschaftsförderung Dortmund und dem Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik (IML) umgesetzt und mit Mitteln des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS) gefördert wird. Neben Tedi gehören dem Projektkonsortium noch drei weitere Unternehmen an: ABB Busch-Jaeger Elektro, CWS-Boco und UPS Deutschland. Die Koordination des dazugehörigen Programms „Modellregionen Elektromobilität“ verantwortet die „Nationale Organisation Wasserstoff- und Brennstoffzellentechnologie“ (NOW). Der Elektro-LKW von Tedi wird der „Modellregion Rhein-Ruhr“ zugeordnet, einem von sieben bundesweiten Starterprojekten. Elmo ist im September 2011 gestartet und läuft bis August 2014. Eine Verlängerung des Projekts bis 2015 ist beantragt. (ak)