Stuttgart. Der Marktanteil bei den neuzugelassenen Sattelzugmaschinen des Stuttgarter Nutzfahrzeughersteller Daimler ist im ersten Halbjahr in Deutschland eingebrochen, das haben die Zahlen des Kraftfahrt-Bundesamtes (KBA) ergeben. Kamen die Schwaben in den ersten sechs Monaten 2014 mit 6242 Einheiten auf einen Marktanteil von 34,3 Prozent, so sind es für den Zeitraum Januar bis Juni 2015 nur noch 4879 neuzugelassene Einheiten und ein Marktanteil in Deutschland von 25,2 Prozent. Damit ist der Marktanteil um 9,1 Prozentpunkte geschrumpft. Insgesamt hat der Markt für neue Sattelzugmaschinen in dem Zeitraum um 6,2 Prozent auf 19.346 Fahrzeuge zugelegt.
Preiskampf als Grund
Auf Anfrage begründet die Stuttgarter Konzernzentrale den Einbruch mit einem „über Monate andauernden extremen Preiskampf einiger Hersteller in Deutschland“, der im vierten Quartal 2014 begonnen habe. „Auf den haben wir uns nicht eingelassen und werden auch künftig keine unvernünftigen Sachen bei der Preisgestaltung mitmachen“, sagt Florian Martens, Leiter Globale Kommunikation Nutzfahrzeuge bei Daimler. Noch immer sei der deutsche Markt sehr „preisintensiv“.
Für das zweite Halbjahr glaubt die Marke mit dem Stern allerdings, Marktanteile zurückgewinnen zu können. Die Basis dafür seien Produkte und Technologien, wie der jüngst vorgestellte neue Motor. „Unser aktueller Auftragsbestand deutet darauf hin“, so Martens.
München und Schweden greifen an
Laut Marktbeobachtern sollen vor allem MAN, Scania und Volvo Trucks mit zweistelligen Nachlässen massiv an der Preisschraube drehen. Laut den KBA-Zahlen konnten alle drei Marken ihre Marktanteile im Laufe des Jahres 2015 steigern. Allerdings konnten auch DAF, Iveco und Renault Trucks Anteilsgewinne verbuchen. Der Mercedes-Benz-Hauptkonkurrent MAN konnte in den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres 4571 Sattelzugmaschinen neuzulassen. Das reicht für einen Marktanteil von 23,6 Prozent. 2014 waren es 3761 Einheiten und 20,6 Prozent. (sv)